Bemerkungen zur Lehre von der Entwickelung der Carcinome nebst Beobachtungen über die spontane Bewegungsfähigkeit von Geschwülstzellen / von William H. Carmalt.

  • Carmalt, William H.
Date:
[1872?]
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Credit: Bemerkungen zur Lehre von der Entwickelung der Carcinome nebst Beobachtungen über die spontane Bewegungsfähigkeit von Geschwülstzellen / von William H. Carmalt. Source: Wellcome Collection.

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    einziger bei Männern mit Vollbärten. Die hier geschilderten Befunde können der Führer’schen Ansicht nur zur Stütze dienen. Seit der zuerst von Wald eye r *) ausgesprochenen Ansicht, dass alle Garcinome von den epithelialen Elementen der betreffen¬ den Organe ihren Ursprung nähmen, und dass also primäre Car- cinome nur in epithelialen Organen entstehen könnten, sind ver¬ schiedene diese Meinung stützende und bestätigende Befunde ver¬ öffentlicht worden. Schon vorher hatte Naunvn 2) für die primären Leberkrebse die Epithelien der Gallengänge als Matriculargewebe nachgewiesen. Waldeyer selbst führte die Nieren-, Brustdrüsen- und Magenkrebse auf die betreffenden Drüsenepithelien zurück, Sachs3) die Mastdarm- und Uteruskrebse, Birch-Hirschfeld4) die Hodenkrebse u. s. f. Für die immerhin nicht seltenen Carcinome des Oesophagus fehlen bis jetzt noch genauere Angaben in Be¬ zug auf ihre Genese. Drei Fälle dieser Art, welche ich in letzter Zeit zu untersuchen Gelegenheit hatte, zeigten, dass auch hier die Entwickelung der Neubildung von dem Epithel ihren Ursprung nimmt. Die Untersuchung der Garcinome innerer Organe mit weichem, leicht abslreifbarem Epithel auf ihre Entwickelung bietet weit mehr Schwierigkeiten dar, als die Untersuchung der Hautkrebse, da die Epithelien so leicht zerstört werden und sich auch bei der Heraus¬ nahme und Präparation der Theile so leicht ablösen. Wie es scheint, ist das in hohem Grade beim Oesophagus der Fall, was auch bei der Function des Organs und seinem sonstigen pathologischen Verhalten leicht erklärlich wird. Es bedurfte daher besonders sorgfältiger Erhärtung und Untersuchung, um den Zusammenhang der Krebs¬ körper mit dem Epithelium der Speiseröhre nachweisen zu können. ln allen Fällen nahm die Neubildung die ganze Circumferenz des Oesophagus ein und zeigte bereits umfangreiche geschwürige Destruction; doch gelang es an zweien bei Schnitten durch das Grenzgebiet der normalen und erkrankten Partie, im dritten Falle an Schnitten durch zwei kleine silbersechsergrosse, dicht in der Nachbarschaft des Hauptknotens aufgeschossene, noch ganz ober- 0 Dies. Arch. Bd. XLI. S. 514. 2) Reichert’s u. Dubois-Reymond’s Arch. 1867. 3) Ueber die Entwickelung der Carcinome, Inaug.-Diss. Breslau, 1868. 4) Arch. der Hlkd. 1868. S. 537.