Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg.

Date:
1867
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Credit: Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    pression der zwischenliegenden Zellgewebsschicht mit den Fin- gern das Ausfliessen befördert. Ist das angewandte Mittel so unlöslich, dass eine Spritze nicht genügt (was jedoch nur höchst selten der Fall sein dürfte), so will Walker bei liegenbleibendem Instrument den Stempel abschrauben und die Spritze (von oben her) wiederum füllen. Ich würde es für zweckmässiger halten, das Instrument ganz zurückzuziehen und eine zweite Stichstelle zu wählen, um die allzugrosse Dehnung und Zerrung des Zellgewebes zu verhüten. Ein Verschluss der Stichöffnung (mit englischem Pflaster, Collodium u. s. w.) ist in der Mehrzahl der Fälle kaum erfor- derlich und höchstens an unbedeckten Theilen (Gesicht), sowie bei etwa eintretender Blutung von einigem Belange. Ein nicht genug zu berücksichtigender Punkt ist die Sorge für Conservirung und Reinigung des Instrumentes. Wer viel mit Injectionen zu thun gehabt hat, wird mir zuge- stehen, dass das Schwierigste, sowie das Zeitraubendste für den Arzt bei dieser Methode darin besteht, sich ein allzeit brauch- bares und in gutem Zustande befindliches Instrument zu erhal- ten. Die Spritze muss nach jedesmaligem Gebrauche wiederholt mit Luft und mit reinem Wasser ausgezogen,, getrocknet, der Stempel zuweilen herausgenommen und in heisses Wasser gelegt werden (denselben öfters anzufetten, wie die Meisten empfehlen, erscheint mir nicht nöthig und wegen der Verunreinigung durch das an den Glaswänden haftende Fett kaum zweckmässig). — Eine besondere Sorgfalt ist der Reinhaltung der Canüle zu wid- men, namentlich wenn man angesäuerte Lösungen, Metallsalze u. dgl. angewandt hat. Man spült durch einen feinen, aber starken Wasserstrahl die Canüle wiederholt aus, entfernt durch starkes Lufteinblasen die noch den Wandungen derselben adhä- rirenden Tropfen und führt eine entsprechend feine Sonde (einen steifen Gold- oder Silberdraht) ein, den man bis zur nächsten Benutzung liegen lässt, um die allmälige Verengerung des Lu- mens durch Oxydation zu verhüten. Die gewöhnlich beigegebenen Metalldrähte sind viel zu bieg- sam und man kann jeden derselben in der Regel nur einmal gebrauchen. Ich bediene mich zum Reinigen der Canüle mit grossem Vortheil einer feinen, sog. Reibale, wie sie Uhr- und Instrumentenmacher allgemein gebrauchen. Dieselbe muss mehr-