Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg.

Date:
1867
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Credit: Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    scheiden, da characteristische Erscheinungen der Morphium- Intoxication zwar nicht angegeben werden, solche aber auch unter den vorliegenden Umständen kaum erwartet werden konn- ten: wir wissen ja aus zahlreichen anderweitigen Erfahrungen, wie sehr durch gleichzeitige Action zweier different wirkender toxischer Substanzen die Symptome derselben modificirt und in fast unkenntlicher Weise entstellt werden. Vielleicht hätte der Befund in den inneren Organen (acute Fettdegeneration u. s. w.) für die Entscheidung noch einigen Anhalt zu liefern vermocht. Jedenfalls mahnt der mitgetheilte Fall zur grössten Vorsicht in der Anwendung des Nussbaum'schen Verfahrens und zur sorgfältigsten Ueberwachung der Kranken während der ganzen Dauer der dadurch hervorgerufenen Narcose; auch dürfte es nicht gerathen sein, die von Nussbaum empfohlenen grossen Dosen (1 Gr. Morphium!) in Anwendung zu bringen. Herr Dr. Bartscher bemerkt, dass er vor und nach dem beschrie- benen Falle noch öfter das Nussbaum1 sehe Verfahren an- wandte und insofern guten Erfolg davon sah, als er die Kran- ken mit wenig Chloroform bis zu einer Stunde in Narcose er- hielt; doch injicirte er nie wieder 1 Gr., sondern stets nur Vg — Ve Gr. pro dosi, und liess bei zu früh wiederkehrendem Bewusstsein die Inhalationen, sowie nöthigenfalls auch die In- jeetion wiederholen. — Versuche an Thiereii. Um die von Nussbaum entdeckte Thatsache noch weiter zu verfolgen, unternahm ich gleich nach dem Bekanntwerden derselben einige darauf gerichtete Versuche an Kaninchen, wo- bei das Chloroform durch Schwefeläther ersetzt wurde. Zu- nächst wurde bestimmt, wie lange die Thiere bei einfacher Aetherisation, ohne nachfolgende Injection, in dem vollkommen gefühllosen Zustande verharrten. Die Aether-Inhalation wurde, sobald dieser Zustand eingetreten war (was meist schon nach einer Minute der Fall war) sofort unterbrochen. Es zeigte sich, dass bei dieser Anstellung des Versuchs der Zustand völliger Anästhesie sehr rasch, durchschnittlich schon nach 3 — 4 Mi- nuten, wieder verschwand, die Thiere sich ermunterten und auf äussere Reize reagirten. Wurde dagegen unmittelbar nach Ein- tritt der Aethernarkose eine Injection von V6—'/4 ^r- Morph. Eulen bürg, Hypodermatische Tujection. 13