Die Verdauung als histologische Methode / von A. Ewald und W. Kuhne.

  • Ewald, A.
Date:
1876
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Credit: Die Verdauung als histologische Methode / von A. Ewald und W. Kuhne. Source: Wellcome Collection.

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    Nur ein Gewebe und zwar dasjenige, von dem es am wenigsten zu erwarten war, zeigte dieselbe erstaunliche Resistenz wie das Ilorn gegen unsere Lösungsmittel, nämlich das nervöse: die mark- haltigen Nervenfasern, die graue Substanz des Rückenmarkes und des Gehirns, sowie die Retina. Wir sagen wider Erwarten, denn die Weichheit grade des Nervengewebes und der Glia sind sprüchwörtlich und überdies ist der Angabe von Berzelius, dass mit Alkohol und Aetber erschöpftes Hirn mit grösster Leichtigkeit ohne Rückstand von sehr verdünnten Alkalien gelöst werde, niemals widersprochen. Durch die im vorigen Aufsatze erörterte Methode zum Studium des Bindegewebes sind wir darauf gekommen, dasjenige Bindewebe zu uutcrsucheu, welches bisher allen Anstrengungen am meisten getrotzt hat, nämlich das der nervösen Ccntralorgane und der Retina. Der Umstand indess, dass hier noch eine Substanz vorkommt, welche nicht nur dem Trypsin, sondern auch dem Magensafte, ja sogar der Natron- lauge widersteht, hat uns einstweilen die Lösung dieser Frage fern- gerückt und wir müssen uns daher heute begnügen, nur über jene neue Substanz mitzutheilen, was wir darüber zu ermitteln vermochten. Nur in den peripheren Nerven konnte das Auftreten collagenen Ge- webes an einem Platze, wo es bisher minder genau bekannt war, fest- gestellt werden, nämlich in der Schwaun’sehen Scheide. Gut isolirte Nervenfasern, an welchen zunächst keinerlei fibrillärer Belag zu erkennen ist, zeigen nach Digestion mit Trypsinlösung auf dem Objectträger vielfach einen von zarten, sanft geschwungenen, der Faser parallel laufenden Fibrillen gebildeten Belag, der aus echtem, quellbaren Collagen besteht. An solchen Präparaten sind die Kerne geschwunden oder im Begriffe abzufallen und an Querschnitten lässt sich uachweisen, dass die keineswegs ganz scheidenfrei gewordenen Nerven doch der Sehwann’seheu Scheide entbehren. Sofern unter der Schwann’schen Scheide eine membranöse Umhüllung verstanden wird, was wir richtig finden, ergibt der Versuch deren Löslichkeit in Trypsin nach Art der Endothelplatten und sog. structurlosen Membranen. Etwaige Zweifel über den wirklichen Schwund der freilich sehr dünnen Haut werden am besten bekämpft durch das Abfallen der uulös- Ü ........ '.