Beitrag zur Kenntnis des Tubenkarzinoms / von Siegfried Boxer.

  • Boxer, Siegfried.
Date:
1909
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Credit: Beitrag zur Kenntnis des Tubenkarzinoms / von Siegfried Boxer. Source: Wellcome Collection.

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    schwulst ist glatt. Die linken Adnexe etwas vergrössert. Unter der An- nahme einer rechtsseitigen Ovarialcyste wird am 5. XI. 1907 zur Laparotomie geschritten. In Narkose (Billr.-Misch.) Hautschnitt vom Nabel zur Symphyse. Nach Eröffnung des Peritoneums stellt sich gleich der oben beschrieben? Tumor als prallgespannte Cyste ein, an deren rechter Seite der gut blei- stiftdicke, 5 cm lange Appendix seiner ganzen Länge nach angelötet erscheint. Zunächst wird dieser freipräpariert und abgetragen. Zahlreiche weitere Verwachsungen der Cystenoberfläche mit dem Netz und den umliegenden Dünndarmschlingen werden gelöst und der Tumor, der dem rechten Ovar angehört, langsam mobilisiert; da auch die Adnexe der linken Seite ver- ändert sind, indem die Tube gut auf das Vierfache vergrössert imd mit klarer Flüssigkeit gefüllt erscheint und das zugehörige Ovar viele bis kirschen- grosse Follikel aufweist, wird nach Abbindung der beiderseitigen Lig. ovariopelvica zur Exstirpation beider Adnexe und supravaginalen Ampu- tation geschritten. Frontale Vernähung der Peritoneallappen über den Stümpfen, Toilette der Bauchhöhle, Schluss der Bauchwunde in drei- schichtiger Etagennaht, Haut mit Klammem. Der Heilungsverlauf ist vollkommen glatt. Patientin wird am 18. Tage bei bestem Wohlbefinden aus dem Spital entlassen. Makroskopische Beschreibung, Das Präparat besteht aus einem kleinen, supravaginal amputierten Uterus, an dessen Oberfläche zahlreiche gelöste bindegewebige Adhäsionen sich finden. Die Tube der linken Seite geht in vielfachen Windungen vom Uterus ab und zeigt gleich im ersten Dritteil einen Durchmesser von 8 mm.- Von da ab nimmt sie an Dicke zu und stellt in der abdominalen Hälfte einen über daumendicken, dünnwandigen, deutlich fluktuierenden Sack dar. Derselbe ist mit klarer Flüssigkeit erfüllt und zeigt an seiner Innenfläche zahlreiche niedrige Fältchen als Reste der früheren Faltenbildung des Endosalpingiums. An wenigen Stellen der Innenfläche finden sich ver- einzelte, bis stecknadelkopfgrosse, grauweisse, weiche Exkreszenzen. Das Ovar, durch Verkürzung des Ligamentum ovarii proprium an den Uterus herangezogen, 5 cm lang, 3 cm breit, bis 2 cm dick, enthält neben einem frischeren Corpus luteum zahlreiche Corpora albicantia und einzelne kleinere, nicht über erbsengrosse Follikelcysten. Rechts neben dem Uterus liegt ein kugeliger, kindskopfgrosser, cystischer Tumor. Die rechte Tube ist, ebenso wie die der Gegenseite, schon im Anfangsteil verdickt, steigt in vertikaler Richtung nach aufwärts, indem sie sich zugleich an den inneren Pol einer etwa kindskopfgrossen cystischen Geschwulst anlegt und in Form, eines Halbkreises über die Hinterfläche hinwegzieht, um in der Nähe des imteren Poles in die Cyste überzugehen. Sie ist während ihres ganzen Ver- laufes so eng an den Tumor angeschmiegt, dass sie wie ein fingerbreiter Wulst an der Cystenoberfläche sich vorwölbt. Die Cyste selbst ist, mit Ausnahme des unteren Poles, von glatter Serosa überzogen, welcher nur stellenweise Adhäsionsmembranen anhaften. Sie wurde vor der Fixation punktiert, wobei sich eine fadenziehende, schleimige, klare Flüssigkeit entleerte. Nunmehr wurde sie durch Injektion von Formol auf ihren ursprünglichen Spannungsgrad gebracht und erst nach erfolgter Fixation halbiert. Dabei zeigte es sich, dass der grösste Teil des Innenraumes der Cyste von Septen