Zur Symptomatologie und Therapie der Basedowschen Krankheit : Vortrag in der Gesellschaft für Heilkunde am 15. November 1888 / von Prof. Eulenburg.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1889
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Credit: Zur Symptomatologie und Therapie der Basedowschen Krankheit : Vortrag in der Gesellschaft für Heilkunde am 15. November 1888 / von Prof. Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    Name, Alter, j Geschlecht 6 2 Frau R. 26 J. 3 Frau K. 40 J. 4 Frl. F. 26 J. 5 Adolph F. 17 J. l(Cigarren- I macher). 6 Frau T. 31 J. 7 I Frau W. 43 J. 8 I Frau F. 42 J. 9 Frau W. 50 J. 10 Frau W. 64 J. 11 Frau S. 36 J. Bemerkungen, Symptome, Krankheits- verlauf. Seit 3 Jahren Exophthalmus und Herzklopfen, seit l‘/2 Jahren Struma, letztere gross, weich, mit lauten schwirrenden Geräuschen. Graefe'sches Symptom, etwas Pupillener- weiterung (Myopie), Puls 102, starker Herzchoc: Schweisse, Täches cerebrales, Zittern etc. Krankheit seit mindestens 5 Jahren, mit den gewöhnlichen Symptomen. Puls 132, leichtes Zittern | Kopfschmerz, gestörtes psychisches Verhalten etc. — Puls sinkt bei der Galvanisation auf 112 — 104. — Uebelkeit und wässerige Durchfälle. Graefe’sches Symptom nur links angedeutet, Stellwag’sches fehlend. Exophthalmus, Graefe’sches Symptom, um- fangreiche Struma mit lauten Geräuschen, seit ca. 2 Jahren entstanden (Halsumfang 38 cm). Palpitationen, Puls 108 — 120, Schwindel, Absterben der linken Hand, starke Schweisse; zeitweise wässerige Diar- rhöen, kein Tremor. Das Leiden wird auf einen heftigen Schreck bei einem Brande zurückgeführt, wonach zuerst Zittern der Hände aufgetreten sein soll. Allgemeine Anämie uud Muskel- schwäche ; Exophthalmus, Graefe’sches Symptom; Struma gering, Halsunifang 36 cm,. Herzklopfen, Puls 120, (bei Gal- vanisation bis auf 92 herabgesetzt), am Herzen keine Geräusche, Hyperidrosis, leichtes Zittern der Hände und Zunge, Schwäche der Convergenzbewegungen. Seit ca. einem Jahre, unter anfangs menin- gealen Erscheinungen aufgetreten, noch jetzt heftiger Kopfschmerz, Flimmern, Schwindel, öfteres Erbrechen. Palpita- tionen zeitweise sehr stark, Pulsfrequenz und Exophthalmus dagegen gering, um- fangreiche Struma, kein Graefe’sches Symp- tom , kein Zittern. Haut leicht geröthet, schwitzend. (Der Fall kann als zweifel- haft gelten, das sehr niedrige rela- tive Widerstandsminimum würde zu Gunsten der Annahme von Basedow’scher Krankheit sprechen.) Krankheit seit mehreren Jahren bestehend. Ziemlich grosse Struma mit vorwiegender Betbeiligung des rechten Schilddrüsen- lappens u. gleichmässig weicher Consistenz. Mässiger Exophthalmus, Graefesches Symp- tom, Schwäche der Convergenzbewegungen (Abirren des linken Auges), Herzpalpita- tion, Puls 96—108, in Radialis u. Carotis schwach, keine Geräusche, Tremor. Haut kühl, trocken, nicht schwitzend (der verhältnissmässig grosse Leitungs- widerstand darauf zurückzuführen!). Krankheit durch Berufsanstrengungen (Pat. war früher Krankenpflegerin) entstanden, seit mehr als drei Jahren — die Struma wahrscheinlich schon viel länger — be- stehend. Häufiges Herzklopfen, Athem- beschwerden und stenocardische Anfälle, Puls sehr beschleunigt. Zittern, massiger Exophthalmus. Erschöpfung duich 9 sehr schwere, mit grossen Blutverlusten verbundene Ent- bindungen, deren letzte vor 6 Jahren; chronische Metritis, Retroflexio und Dys- menorrhagie. Der sehr starke Exophthalmus soll zuerst aufgetreten sein, Herzklopfen und Struma seit etwa einem Jahr. Aus- Rel. W.-Miu. am Thorax, (bei sagittaler Durchleitung, x Siem. El., grosse un- polarisirbare Elektroden). 2200-2340 1780—1900 (Bei neueren Unter- suchungen 1500—1700). 3200—3600 (Bei neueren Unier- suchungen — vgl. o. — 1800—2300). 4000-5200! 1100—1200 1400-1500 1200—1260 4160-4400! 1250—1700 900—1200 Name, Alter, Geschlecht Bemerkungen, Symptome, Krankheits- verlauf. o £ 12 Herr R. 39 J. Lehrer u. Organist. 13 Frau G. 50 J. sehen sehr anämisch, etwas gelblich, Haut meist trocken und kühl, Zittern, Graefe- sches und Stellwag’sches Symptom sehr ausgesprochen. Hypertrophie und Dilata- tion des linken Ventrikels, an der Herz- spitze u. über dem Pulmonalostium leichtes (anämisches) systolisches Blasen. Puls 100 — 120. Grosse Mattigkeit, Angstge- fühle, Schwindel, Appetitlosigkeit, Uebel- keit. Abmagerung, weiche, mässig grosse Struma ohne Gefässgeräusche. Krankheit angeblich in Folge heftiger Ge- müthsaffeete seit dem Frühjahr 1887 (vor- her schon Zittern und Schlaflosigkeit). Herz- palpitation. Exophthalmus. Graefe’sches und Stellwag’sches Symptom fehlen; Hyper- opie mässigen Grades. Grosse, weiche Struma ohne Schwirren, dagegen systo- lische Geräusche (Halsumfang 40 V2 cm- — Hypertrophie und Dilatation des linken Ventrikels, Herztöne rein, Pulsfrequenz 9G—108, Radialpuls schwach, Carotispuls stark. Haut heiss, im Gesicht und an den Handtellern ziemlich feucht, leicht ge- röthet. Appetit und Ernährung gut; Körpergewicht soll früher von 190 bis auf 150 gefallen, aber in Folge von Milchcur und einer auch im Uebrigen erfolgreichen Badeeur in Cudowa wieder bis auf 172 gestiegen sein. Alle Symptome jetzt wesentlich besser als vor einem Jahre. Struma soll schon irüher bestanden, aber seit 3 Jahren in Folge von Anstrengungen (schwere Erkrankung des Mannes) sehr zu- genommen haben. Exophthalmus, Graefe- sches und Stellwag’sches Symptom sind zur Zeit nicht vorhanden; dagegen Zittern, Herzpalpitation (Puls 96—108) und Nei- gung zum Erröthen der Haut, besonders im Gesichte. Die Struma gross, von weicher Consistenz, kein Schwirren, keine Gefässgeräusche. (Zweifelhafter Fall; der niedrige Leitungs widerstand würde für Basedow’sche Krankheit sprechen.) Rel. W.-Min. am Thorax, (bei sagittaler Durchleitung, x Siem. EL, grosse un- polarisirbare Elektroden). 1440—1530 Später, bei fast vollständiger Genesung, wurden be- trächtlich höhere Wider- standswerthe — 2300 bis 3500 — er- halten. 1000—1500 Aus dieser Tabelle geht hervor, dass das relative Wider- standsminimum für die gegebene elektromotorische Kraft (x Siemens-Elemente) bei Basedow’scher Krank- heit durchschnittlich zwischen 1000 und 2000 Ohm liegt; sonst in der Regel bei gleicher Versuchsanordnung zwischen 3450 und 5000 Ohm, zuweilen selbst bei 6000 und darüber. — Nur in einem unter 13 Fällen von Basedow’scher Krankheit war das relative Widerstandsminimum zeitweise geringer als 1000 (Fall 11); nur in 3 Fällen war es grösser als 2000, und zwar einmal zwischen 2000 und 3000 (Fall 2), zweimal zwischen 4000 und 5000 (Fall 5 und 9). In den beiden symptomatisch zweifelhaften Fällen — 8 und 13 — war das relative Widerstandsminimum ein sehr geringes, ebenso in den 8 übrigen Fällen, die in diagnostischer Hinsicht zu keinen Be- denken Veranlassung geben. In noch zwei anderen, seitdem untersuchten, diagnostisch zweifelhaften Fällen habe ich das re- lative Widerstandsminimum ziemlich hoch (im einen Falle 2100 und darüber, im anderen circa 4000) gefunden. Uebrigens stimmen meine Zahlen recht gut mit den von Kahler gefundenen relativen Widerstandswerthen überein, wenn man nämlich dessen Bestimmungen für 6 Stöhrer’sche Elemente zu Grunde legt, die in ihrer elektromotorischen Kraft etwa