Die Mechanismus der skoliotischen Wirbelsäule / von Eduard Albert.

  • Albert, Eduard, 1841-1900.
Date:
1899
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Credit: Die Mechanismus der skoliotischen Wirbelsäule / von Eduard Albert. Source: Wellcome Collection.

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    eombinirte Abweichung, welche, sofern die Skoliose die primitive Ab- weichung ist, Skoliosis kyphotica zu nennen ist.“ In der That gibt es so hochgradige Skoliosen, dass die Wirbelkörper nach hinten sehen, und an solchen Fällen sieht man in imposanter Weise, wie der Wirbelkörper, dem Dornfortsatz gegenüber, das Mobilere ist. Ich habe schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass die bei Kokitansky und in der Folge auch von Anderen beobachtete Gleieh- setzung der Ausdrücke Eotation und Torsion aufzugeben wäre. Und zwar aus folgendem Grunde. Betrachtet man die Wirbelsäule als Ganzes, so kann man ihre in Fig. 2 abgebildete gewundene Gestalt allerdings als Eotatio spinae oder Torsio spinae bezeichnen. Man kann ja auch von einem gewundenen Stabe sagen, er sei gedreht oder er sei torquirt. Da aber die 'Wirbelsäule ein aus 24 Elementen zusammengesetzter Stab ist, so entsteht erst die Frage, ob die Gesammtwindung des ganzen Systems dadurch entsteht, dass die einzelnen Elemente desselben ihre Stellung gegeneinander verändern, oder ob sie einzeln in ihrem Gefüge eine Torsion erfahren, die sich summirt und so die Gesammtwindung erzeugt, oder ob beides stattfindet. Im ersteren Falle wäre nur eine Beweguns:, im anderen ein Umbau der Elemente, im dritten wäre beides im Spiele. In dieser Auseinanderhaltung liegt eigentlich die ganze Geschichte der Theorie der Skoliose. Und in dieser Geschichte bildet die schönste Episode eine Arbeit von dem einstigen Züricher Anatomen H. Meyer, der die Eotations- theorie, für welche Eokitansky die ersten Andeutungen geliefert hatte, wahrhaft geistvoll entwickelte. Vielfach wird auf diese Theorie im Laufe der folgenden Auseinandersetzungen noch zurückgegritfen werden. Eokitansky und H. Meyer nahmen also eine Bewegung der Wirbel gegeneinander an; Lorenz fand keine Spuren derselben vor und suchte in einer bestimmten Torsion der Elemente das die Gesammt- windung bedingende Moment; ich brachte den detaillirten Nachweis, dass Bewegung (Eotation) stattfinde. Die Gesammtwindung könnte also das Eesultat von Eotation und Torsion der einzelnen Wirbel sein. Dies soll nun im Nachfolgenden auseinandergesetzt werden. ■A. Die Eotation. Fig. 4, entnommen der „Physiologischen Anatomie des Menschen“ von Prof. Dalla Eosa in Wien, stellt einen horizontalen Durchschnitt des Lendenwirbels vor. Man sieht, wie die Gelenke der auf- und ab- steigenden Fortsätze auf Eotation eingerichtet sind. Der absteigende Fort-