Volume 2

Pathologie und Therapie des Rachens, der Nasenhöhlen und des Kehlkopfs mit Einschluss der rhinoskopischen und laryngoskopischen Technik / von F. Massei ; nach der zweiten Auflage ins Deutsche übertragen von Emanuel Fink.

Date:
1892-1893
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Credit: Pathologie und Therapie des Rachens, der Nasenhöhlen und des Kehlkopfs mit Einschluss der rhinoskopischen und laryngoskopischen Technik / von F. Massei ; nach der zweiten Auflage ins Deutsche übertragen von Emanuel Fink. Source: Wellcome Collection.

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    drei Flächen (innere, hintere und vordere), eine Spitze und eine Basis. Die innere Fläche, am wenigsten entwickelt, ist mit derLarynx- schleimhaut bekleidet. Die inneren Flächen bei den Knorpeln begrenzen das Spatium interarytaenoideum. Die hintere Fläche ist etwas konkav und ganz und gar von dem M. arytaenoideus (oder arytaenoideus transversus) bedeckt. Die vordere Fläche ist unregelmässig, aber im Grossen und Ganzen konvex. Sie wird von einer Crista in zwei ungleiche Theile gesondert. In ihrem oberen Theil inseriren die oberen Stimmbänder, in dem unteren die Mm. thyreo-arytaenoidei interni. Die Basis stellt eine konkave elliptische Gelenkfläche dar und ist mit zwei Verlängerungen (Apophysen) versehen. Die grössere (nach hinten und aussen gebogen) befindet sich in dem Vereinigimgswinkel der hinteren und der vorderen Fläche, wird Tuberculum arytaenoideum oder Processus muscularis genannt und dient zur Insertion für den M. crico-arytaenoideus. Die vordere, innere Apophyse, welche im Ver- einigungswinkel der innern mit der vorderen Fläche liegt, ist weniger voluminös aber länger, dient zur Insertion der Pars fibrosa des wahren Stimmbandes imd heisst deshalb Processus vocalis. In den ersten Lebensjahren ist dieser Fortsatz noch nicht vorhanden. Die Spitze ist nach hinten und innen gerichtet. Sie besteht aus einem Knorpelkern, welcher durch loses faseriges Bindegewebe mit dem Körper des Giessbeckenknorpels verwachsen ist. Santorini beschrieb diesen Knorpelkern unter der Bezeichnung Capitiüum arytaenoideum. Jetzt wird er allgemein als Santorinischer Knorpel benannt. Die Santorinischen Knorpel haben keinen Einfluss auf die Stimmbildimg. Es scheint aber, dass sie gleich der Epiglottis die Bestimmung haben, den Kehlkopf vor dem Eindringen von Speisen und Getränken zu schützen, indem sie während des Schlingaktes hi Gemeinschaft mit dem Kehldeckel den Larynxeingang vollständig abscliliessen. Ungefähr 7 nun vor den Santorinischen Knorpeln befindet sich innerhalb der aryepiglottischen Falte an jeder Seite ein von einer Gruppe Schleimdrüsen umgebener Knorpel, den man Wrisberg'sehen Knorpel nemit. Nach Sappey müsste er eigentlich nach Morgagni benannt werden, da dieser Anatom ihn zuerst beobachtete wenn er ihn auch unvollkommen beschrieb. Dieser Knorpel hat eine längliche Form (8— 10 mm lang, 1—2 mm breit) und erscheint bald cylindrisch, bald ab- geplattet. Ausserdem hat Luschka eine inkonstant vorkommende Fibrocarti- lago beschrieben, welche in der Nähe der Spitze des Aryknorpels liegt