Die störungen der geschlechtsfunctionen des mannes.

  • Fürbringer, Maximilian, 1846-1920.
Date:
1895
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Credit: Die störungen der geschlechtsfunctionen des mannes. Source: Wellcome Collection.

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    fassern der geistvolle französische Autor thurmhoch emporragt. Gelingt es dem Arzt, solchen Patienten (mit Kocher finden wir das grösste CoDtingent aus Schullehrern bestehend, auch Pastoren sind reichlieh ver- treten) die reellen Nachtheile überzeugungstreu und in richtiger Dar- stellung von ihren imaginären Beeinträchtigungen abzugrenzen — allerdings oft keine leichte Arbeit — so ist der wirkungsvollsten Therapie bereits ent- sprochen. Niemals entwickeln sich Epilepsie, Melancholie, Irrenparalyse als einfache Folgen von krankhaften Samenverlusten. Ganz unbegreiflich erscheint uns andererseits der Optimismus, mit welchem Hyde die gehäuften Pollutionen im Jünglingsalter als physio- logisches Phänomen proclamirt. üeber die prognostische Bedeutung der Eheschliessung und die Frage der Gestaltung des Leidens bei der Nachkommenschaft werden wir uns im nächsten Abschnitt zu äussern haben. Sollen wir die speeielle Prognose kurz andeuten, welche die von uns bezeichneten Gruppen im eigenen Clientel (S. 40) dargeboten, so ist es — von einem leider nicht geringen Antheil, in welchem das Schicksal der Berathenen uns nicht bekannt geworden, zu schweigen — zunächst meist leicht gewesen, die Repräsentanten der wenig berechtigten Be- unruhigung durch allgemeine diätetisch-hygienische Massnahmen durch- greifend und dauernd zu bessern oder direct zu heilen. Sie lernten das etwas häufigere Schauspiel mit Gelassenheit zu ertragen, und mit dem Wegfall des deprimirenden Affects war auch das Krankheitsgefühl be- hoben. Riicksichtlieh der an zweiter Stelle genannten Hauptgruppe — sexuelle Neuropathie, als Folge der Samenverluste beurtheilt — kennen wir nur wenige Fälle, in denen bei gleichzeitiger hereditärer Disposition beides, der Samenfluss und die Neurasthenie, vollständig beseitigt worden. Oft genug schwieg der erstere für längere Zeit, während die nervösen Sym- ptome in wechselnder Gruppirung und Intensität sich jahrein jahraus be- haupteten. Andere Male, wiewohl seltener, beherrschte die abnorm häufige Pollution trotz der „Befreiung von den quälenden sonstigen neurastheni- schen Erscheinungen monatelang die Situation. Also sehr mangelhaftes reciprokes Verhältniss! Am labilsten erwiesen sich jene Fälle, in welchen beim Mangel der neuropathischen Disposition grobe, zeitlich beschränkte Excesse die nervösen Beschwerden und den Samenfluss herbeigeführt. Schnelle, vollständige Heilung war hier die Eegel. Wo fertige Impotenz concurrirte, haben wir fast stets hartnäckige, oft genug unheilbare Fälle vorgefimden. Mit der glatten Heilung jener Formen, in denen zur Local- behandlung geeignete organische Leiden, insbesondere die chronische Gonorrhoe, instrumenteile Massnahmen veranlassten, sind wir, wie bereits erwähnt, nicht so glücklich gewesen, als die meisten Autoren nach ihren Berichten, deren manche den Stempel bedenklicher Subjectivität auf der