Anleitung zur antiseptischen Wundbehandlung nach der an Prof. Billroth's Klinik gebräuchlichen Methode : für Studierende und Ärzte bearbeitet / von Victor R. v. Hacker.

  • Hacker, Victor, Ritter von, 1852-
Date:
1883
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Credit: Anleitung zur antiseptischen Wundbehandlung nach der an Prof. Billroth's Klinik gebräuchlichen Methode : für Studierende und Ärzte bearbeitet / von Victor R. v. Hacker. Source: Wellcome Collection.

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    der Niihte etc. denken. Es muss daher beim Verl)aiulwechsel die Durchgangigkeit der Drains, eventuell durcli Herauszielien und Durchspulen gepriift werden, bei Nahteinschnuruiigeii diese, durch Trenniing einzelner Nahte behoben werden. Gehen daraiif die Fiebererscheinungen nicht zuriick, nimmt die Secretion zu, und bekommt sie einen mehr eitrigen oder gar iibel riechenden Cliarakter, was sehr selten der Fall ist, so muss der Verband taglicli oder jeden zweiten Tag erneuert und wegen der Gefahr der Intoxication nur sehr wenig Jodoformgaze applicirt werden. In solchen Fallen spiilt man die Wunde ausnahmsweise mit starkerer Carbol- losnng(5%) oder mit Chlorzinklosung (2:1000) durch, wahr e n d beim gewohnlichen Verbandwechsel Ausspiilungen (sowie das Ausdriickeu der Wunden) ganz unter- bleiben*), und nur bei sehr starken Ankleben der Gaze die- selbe, um sie leichter abzuheben mit dem Irrigator befeuchtet wird. Gelingt es auch durch das Durchspiilen nicht, einen sofortigen Abfall der Temperatur und Zuriickgehen der etwa aufgetretenen x4]lgemeinerscheinungen, Appetitlosigkeit, Schwache etc. zu erzielen, so ist es ein Beweis, dass die Desinfection der Wunde misslungen ist, und es wird nothwendig, die Wundnahte zu losen, um die dadurch erotfnete Wundhohle direct mit Jodoformgaze auszufullen, der man bei haufig nothigem Wechsel des Verbandes die essig- saure Tlionerde oder Chlorkalk substituiren muss. Ist die Wunde vollkommen gereinigt, so kann man. um die Heilungs- dauer etwas abzukiirzen, nocli nachtraglich eine theilweise Vereinigung resp. Niiherung der Wundrilnder durch Sekun- darniihte vornehmen, wozu sich am besten starkerer Silber- draht eignet, oder man legt Streifen von Jodoformpflaster oder gewohnlichen Heftpflaster an. pie Jodoformgaze bleibt im Allgemeinen nur etwa bis in die 2. oder 3. Woche liegen, bis die Wunde sclion granu- lirt. Dieselbe langer zu verwenden, ist deshall) nicht zweck- nifissig, weil sonst die iippigen Granulationen formlich in die Maschen der Gaze hineinwachsen, die dann nur mit Blutunir *) Prof. Billroth legt einen grossen Wevi.h diinuif, dass niiin die Kranken nicht durch unnothigcs Ausspiilen der Wunden, Kuochen- und Abscessfisteln behelligt. Er ist der Ansicht, dass da-s Zuriick- bleiben von eimgem guten Kitor keinen Schaden bringt, dass ferncr das Ausspntzen von Abscessfisteln mehr schadet als niitzt, dicRclbcn werden nor dann, und nur so lange ausgespritzt. als dor Eitor otwa ubel nechend ist. Yerhindern kann man ein solches Accidens auch nicht durch tiighche Ausspritzungen.