Lehrbuch der Schlachtvieh- und Fleischbeschau : einschliesslich der tierärztlichen Lebensmittelkontrolle für Tierärzte und Studierende der Tierheilkunde / von Robert v. Ostertag.

  • Ostertag, Robert von, 1864-1940.
Date:
[1932], ©1932
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Credit: Lehrbuch der Schlachtvieh- und Fleischbeschau : einschliesslich der tierärztlichen Lebensmittelkontrolle für Tierärzte und Studierende der Tierheilkunde / von Robert v. Ostertag. Source: Wellcome Collection.

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    schlachttag und einen Tierarzt folgende Durchschnittszahlen als Norm aufgestellt werden: 50 Rinder oder 150 Schweine oder 150 Kälber oder 400 Schafe. (M. Junack hält die Untersuchung von 175—200 Schweinen auch unter den Berliner Verhältnissen für möglich.) 1 Rind, als Einheit gedacht, entspricht 3 Schweinen oder 3 Kälbern oder 8 Schafen. Die Durchschnitts- und Höchstzahlen können nicht für alle Schlacht¬ höfe auf eine einheitliche Formel gebracht werden. Der Reichsverband hat sich Vor¬ behalten, das in dem S c h a a f sehen Vortrag enthaltene Material durch Aufstellungen zu ergänzen, die in anderen großen Schlachthöfen auf gleicher Grundlage gemacht werden, und hierauf seine gutachtliche Entscheidung zu treffen. Hilfsbeschauer (Fleisehbeschauer), Feststellung ihrer Zuständigkeit. Bei allen erheblichen Krankheitsfällen, namentlich bei Notschlachtungen, ist die Entscheidung (Ergänz ungsbescha u) dem zuständigen Tierarzt Vorbehalten. Wo Tierärzte, die zur Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau bereit und geeignet sind, zur Verfügung stehen, ist diesen die Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau zu übertragen (vgl. § 3 der Ausführungsbestimmungen A zum Schlachtvieh- und Fleisch¬ beschaugesetz, S. 64). Die Zahl der Tierärzte ist aber nicht überall groß genug, um ohne Hilfe die vollkommene Durchführung der Fleischbeschau erledigen zu können. Die Fleischbeschauer sind erst nach einer entsprechenden Ausbildung und Prüfung als solche zu bestellen, und es ist ihre Zuständigkeit auf die Beurteilung völlig gesunder oder nur mit unerheblichen Abweichungen behafteter Tiere zu beschränken (S. 77). Die Beschau von Pferden und anderen Einhufern ist mit Rücksicht auf die Schwierig- keit der Erkennung des Rotzes ebenso wie die Beurteilung von Notschlachtungen grundsätzlich dem Tierarzt vorzubehalten, desgleichen die Beschau an Schlacht¬ höfen sowie in größeren Gemeinden und in Kur- und Badeorten. Die Fleischbeschauer sind von den zuständigen Tierärzten (beamteten und nach Ermessen der Behörden auch von für die Ergänzungsbeschau bestellten Tierärzten) möglichst oft unvermutet zu revidieren; ferner sind die Fleischbeschauer von Zeit zu Zeit nachzuprüfen. Schauämter unter tierärztlicher Leitung und Stellvertretung von Tierärzten nur durch Tierärzte. Allgemeine Würdigung verdient die vom preußischen Landwirt¬ schaftsministerium durch die Verfügungen vom 1. August 1902 und 20. Januar 1910 empfohlene Einrichtung unter tierärztlicher Leitung stehender Schauämter dort, wo neben einem Tierarzt Fleischbeschauer tätig sind, und die vom Verband der Privat¬ tierärzte in Preußen aufgestellte Forderung, als Stellvertreter von Tierärzten in Be¬ hinderungsfällen auch auf dem Lande nur Tierärzte zu bestellen. Denn die Fleisch¬ beschau hat in den letzten Jahrzehnten solche Fortschritte gemacht, daß der Fleisch¬ beschauer nur als Notbehelf zu betrachten und die Fleischbeschau überall dort, wo ein Tierarzt zur Verfügung steht, diesem zu übertragen ist. Im Jahr 1926 wurden nach den Ergebnissen der Fleischbeschau im Deutschen Reich von der Gesamtzahl der der Schlachtvieh- und Fleischbeschau unterstellten Tiere durch Tierärzte untersucht: Pferde 168 115 = 100%, Rinder 2 439 500 = 75,23%, Kälber 3 317 592 = 77,91%, Schweine 9 098 580 = 69,60%, Schafe 1 679 892 = 89,43%, Ziegen 123 767 = 48,38%. Nach der Reichsstatistik des tierärztlichen Personals nach dem Stande vom 1. Juli 1928 waren von den am 1. Juli 1928 im Deutschen Reiche vorhandenen 7608 Tier¬ ärzten 911 Schlachthoftierärzte. Im übrigen waren an der Ausübung der Fleischbeschau 5548 Tierärzte, d. s. 72,9 % aller Tierärzte beteiligt, und zwar von den 1098 beamteten Tierärzten 737 (67,1% dieser Tierärzte), von den 911 Schlacht¬ hoftierärzten 899 (98,6%) und von den 4739 Privattierärzten 3912 (82,5% dieser