Atlas der mikroskopischen pathologischen Anatomie / gezeichnet und bearbeitet von August Foerster.

Förster, August, 1822-1865.

Date:: 1854

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Credit: Atlas der mikroskopischen pathologischen Anatomie / gezeichnet und bearbeitet von August Foerster. Source: Wellcome Collection.

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HAUTGESCHWÜR. EPITHELIALKREBS. Fig. I. Senkrechter Schnitt durch die Haut am Rande eines chronischen Hautge$chwürs auf der Vorder- seite des Unterschenkels. (Vergr. 80.) Geht man von rechts nach links, so bemerkt man folgende Verände- rungen: die Papillen werden grösser, insbesondere in der Breite, die Zwischenräume zwischen denselben werden schmäler und an ihrer Basis verbreiten sie sich sehr und lliessen unter einander und mit der Cutis zusammen. Die Capillarschlinge in den Papillen erweitert und verlängert sich bedeutend und schickt üppig proliferirend zahlreiche Schlingen aus, wesshalh die grösseren Papillen mit den Windungen des Capillargefässes völlig angefüllt sind. Die Schleimschicht nimmt an Dicke zu, und je näher man an die ulcerirte Stelle kommt, desto deutlicher treten die einzelnen Zellen hervor; die Hornschicht ist in der Nähe des Uicus ebenfalls stark verdickt. So die Veränderungen am Rande des Geschwürs. Auf der linken Seite, wo der Schnitt die eigentliche ulcerirte Partie getroffen hat, sieht man von den Pa- pillen nur noch eine Spur als Einkerbung an der Oberfläche, übrigens sind sie untereinander verflossen, die Capillaren wuchern in üppiger Fülle, es haben nun an der Erweiterung und peripherischen Sprossung auch die Capillaren des Coriums Theil genommen und vereinigen ihre Schlingen mit denen der Papillen; so sieht man zahlreiche Stämmchen aus dem Gorium nach oben aufsteigen, sich verzweigen, auch wohl hie und da unter einander anastomosiren und nach der Peripherie zu in Bogen und Schlingen aufsteigen. Die Schleimschicht wird allmälig durch Eiterzellen ersetzt, so dass die freie Fläche dicht mit denselben besetzt ist, das Gewebe der Papillen seihst oder das blosliegende Corium wird durch Infiltration mit Exsudat und Eiterzellen undeutlich, aber die Capillarsprossen ragen nicht völlig frei in den Eiter, sondern liegen stets noch innerhalb des ursprüng- lichen Gewebes der Papillen oder des Coriums. (Vergl. ferner Taf. XIII. Fig. 2.) Alle Capillaren waren strotzend mit rothen Blutkügelchen gefüllt. Fig. II. Epithelialkrebs des Larynx. (Vergr. 180.) Die Geschwulst nimmt die rechte Seite der Kehl- kopfschleimhaut ein und greift auch etwas über die Mittellinie nach links herüber, erstreckt sich von der Basis des Kehldeckels bis zum Anfang der Luftröhre; sie prominirt stark in die Kehlkopfhöhle, hat einen lappigen Bau und zeigt an vielen Stellen eine condylom- oder blumenkohlartige papillare Textur, an anderen Stellen liegt die Krebsmasse Idos und ist im Zerfall begriffen. Ihre grösste Dicke auf dem Querschnitt beträgt 4—5', die Schleimhaut ist vollständig in der Krebsmasse untergegangen und der Schildknorpel vorn an einer Stelle rechts von der Mittellinie perforirt. Die Abbildungen stellen einen senkrechten Schnitt durch einen Theil der Ge- schwulst und die umgehende Schleimhaut vor, das Schnittchen wurde am Spirituspräparat der hiesigen patho- logischen Sammlung gemacht und etwas durch Zusatz von Kali aufgehellt.