Die Vitamine, ihre Bedeutung für die Physiologie und Pathologie : mit besonderer Berücksichtigung der Avitaminosen: (Beriberi, Skorbut, Pellagra, Rachitis) ; Anhang: Die Wachstumsubstanz und das Krebsproblem / von Casimir Funk.

  • Funk, Casimir, 1884-1967.
Date:
1914
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Credit: Die Vitamine, ihre Bedeutung für die Physiologie und Pathologie : mit besonderer Berücksichtigung der Avitaminosen: (Beriberi, Skorbut, Pellagra, Rachitis) ; Anhang: Die Wachstumsubstanz und das Krebsproblem / von Casimir Funk. Source: Wellcome Collection.

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    Die Versuche werden in grösseren Massstab wiederholt und, falls sie dasselbe Resultat liefern, würde sich die Ehrl ich sehe Theorie in glänzender Weise bestätigen. Auf die Wirkung des alkoholischen Extrakts allein werde ich weiter unten zurückkommen. Vom Standpunkt der Ehr lieh sehen Theorie gingen auch diejenigen Arbeiten aus, die sich mit der Empfindlichkeit der unterernährten Tiere gegen Tumorenimpfung befassten. Jensen (345) glaubt, dass die Diät von grosser Bedeutung für das Wachsen der Tumoren ist, und besonders für die Ent- stehung der Rezidiven und Metastasen. Nach H aal and (1. c. 342) sind Mäuse an einer Diät von Hanfsamen, Brot, Hafer und Milch weniger resistent gegen Sarkom, als Mäuse, die an einer knappen Diät (Brot, Hafer) sich befanden. Diese Angaben wurden ebenfalls von Stahr (346) bestätigt. Die Wichtigkeit der Zusammensetzung der Nahrung für das Wachstum der Tumoren wurde ebenfalls von Moreschi (347) und Medigreceanu (348) hervorgehoben. Sweet, Corson-White und Saxon (350) haben in einer sehr interessanten Arbeit das Wachstum der Tumoren an Mäusen und Ratten bei normaler und wachstumssubstanzfreier Diät studiert. Bei letzter Diät war die Impfausbeute verringert, die Latenz- periode länger und die Tumoren kleiner. Durch Kastration wurde das Wachs- tum der Tumoren gefördert, was auf eine grosse Inanspruchnahme der Wachs- tumssubstanz durch die Hoden hinweist. Der zweite Teil dieser sehr interes- santen Arbeit widerspricht leider den Resultaten des ersten Teiles. Dieser Widerspruch ist offenbar durch einen logischen Fehler bedingt. R o u s fand (349), dass Mäuse, die mit Hafer- und Roggenmehl, Mais, Milch und Zucker ernährt wurden und zwar in einer Menge, die gerade zum Erhalten des Lebens genügte, sich verschieden verhielten, je nach- dem die Tumorimpfung während der Unterernährung oder vorher vorge- nommen wurde. Bei Tieren, die schon grosse Geschwülste aufweisen, hat die Einschränkung der Diät auf das Wachstum der Neubildung gar keiner! Einnuss, wird aber diese Einschränkung 4 Tage nach der Impfung vor- genommen, so ist das Wachstum der Neubildungen etwas verlangsamt. Dies stimmt auch mit der Erfahrung beim Menschen überein, bei welchem sogar bei einer weitgehenden Kachexie ein energisches Tumorwachstum beobachtet wird. Hier muss aber ausdrücklich betont werden, dass eine allgemeine Unterernährung, bei einer sonst kompletten Diät nicht unbedingt ein Fehlen der Wachstumssubstanz mit sich bringen muss. Ausser der athreptischen Theorie, die die Wacbstumshemmung auf ein Fehlen einer spezifischen Nahrung (Wachstumssubstanz) zurückführt, gibt es eine andere Theorie, die besonders von H. C. Ross und Cropper (351) ver- fochten wird, die als Ursache des Krebses die Einwirkung chemischer Substanzen annehmen, die sie unter dem Namen Auxethica gruppieren. Diese Autoren studieren das Phänomen bei den Leukozyten, unter Anwendung einer Gelatine-