Über Spaltung der Nieren mit Resektion des Nierengewebes bei akuter Pyelonephritis mit miliären Abscessen : in einem der Fälle auch Uretero-Cysto-Neostomie / von K.G. Lennander.

  • Lennander, Karl Gustav, 1857-1908.
Date:
1901
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Credit: Über Spaltung der Nieren mit Resektion des Nierengewebes bei akuter Pyelonephritis mit miliären Abscessen : in einem der Fälle auch Uretero-Cysto-Neostomie / von K.G. Lennander. Source: Wellcome Collection.

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    ln der Peritonealhöhle war im übrigen nichts zu sehen, was Cancer zu sein schien. Darauf wurde der Uterus nebst 4 cm. von der Vagina weggenommen, wobei man die Ureteren sogleich freilegte und sie bis hinunter zur Blase freidissecirte. Da, wo die Art. uterina den Ureter kreuzt, waren an beiden Seiten kalkinkrustirte Lymphdrüsen vorhan- den. Die Vasa uterina wurden lateral von den Uretern unterbunden. An den Seiten des kleinen Beckens wurde das Peritoneum zusammen- genäht. In der Mitte reichte dasselbe nicht aus, weshalb die Blase an den oberen Teil des Rectum angenäht wurde. Auf solche Art wurde die Peritonealhöhle vom subserösen Raume im kleinen Becken vollständig abgeschlossen, welch letzteres mittels Drainröhren und Xero- formgaze durch die Vagina drainirt wurde. Die Bauchwunde wurde mittels drei Reihen versenkter Catgutsuturen, N:o 3 und 4, und Silk- wormgut in der Haut geschlossen. Als man nach der Operation den grossen Tumor betrachtete, konnte man nicht ergründen, ob hier eine cancerdegenerirte multi- lokulare Ovarialcyste vorlag, oder ob es sich um eiterigen Zerfall in einer solchen Cyste handle. Nach Aufsclineidung der hinteren Wand des Uterus wurde es deutlich, dass das, was als Cancer im Cervix aufgefasst worden war, vermutlich nur aus sehr dicht gestellten, ganz kleinen und besonders harten Ovula Xabothi bestand. Die anhaltende Blutung war aus drei Polypen oben im Fundus gekommen. Der grösste derselben hatte im Querschnitt ein markartiges Aussehen. Von dem pathologischen Institut erhielt man folgende Beschrei- bung über die dahingesandten Teile: »Die Untersuchung der den 27/9 hierhergesandten: a) Ovarial- tumor, .b) Uterus und c) Oment ergab, dass a) ein suppnrirendes Ovarialcvstoma war; aus dem Cysteninhalt sind gewachsen 1) ein be- wegliches gramfärbbares Stäbchen und 2) in Bouillon Kokken, Diplo- kokken und kurze Kettenkokken; b) im Uteruspolyp keine Spur von Malignität; c) im Omentum keine Spur von Cancer. Dagegen fanden sich hier entzündliche Veränderungen: so sah man z. B. hie und da in den Schnitten ein hübsches Granulationsgewebe. Aus dem Omentum ist Streptococcus pyogenes longus aufgegangen.» Pat. vertrug die Operation gut, 28“30/9 hatte sie Temperatursteige- rung von minimum 37,a bis maximum 38,4°; dann war die Tempe- ratur ungefähr 37,o höchstens 37,4 . Sie konnte indessen kein Was- ser lassen, sondern wurde 2 mal täglich kateterisirt. Ungefähr eine Woche nach der Operation bemerkte man, dass Urin aus der Vagina floss. Man machte nun dreimal täglich Aus- spülungen der Blase und Vagina. In der Blase fand man beim Kate- rerisiren, das vor dem Spülen bewerkstelligt wurde, im gewöhnlichen Falle 50, in einigen Fällen 100 ccm. oder mehr Urin. Zu Ende der zweiten Woche nach der Operation wurde eine Un- tersuchung vorgenommen, welche ein Loch in der Blase ergab, das innerhalb des Gebietes desjenigen Teiles der Vagina lag. welcher ex- stirpirt worden war, und von welchem man daher annahm, dass er bald per granulationem heilen werde. Der Bauchschnitt war p. pr. geheilt.