Radicale Heilung der Syphilis vermittelst Kuhpockenvaccination : gegründet auf physiologische Data und bestätigt durch klinische Beobachtungen / verfasst von Wilhelm Jeltschinsky ; uebersetzt aus dem Russischen von einem Collegen des Verfassers.

  • Jeltschinsky, Wilhelm.
Date:
1860
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Credit: Radicale Heilung der Syphilis vermittelst Kuhpockenvaccination : gegründet auf physiologische Data und bestätigt durch klinische Beobachtungen / verfasst von Wilhelm Jeltschinsky ; uebersetzt aus dem Russischen von einem Collegen des Verfassers. Source: Wellcome Collection.

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    haus ein. — Er war mit primär syphilitischen Geschwüren behaftet: das eine auf der Eichel des männlichen Gliedes, rechts von der Harnröhrenmündung, war rund, trichterförmig, von der Grösse eines silbernen Fünfkopekenstlicks, die geschwollenen Ränder waren bedeutend über den Grund erhaben, bedeckt von einer dicken Schicht graugelben Eiters; die andern auf der Vorhaut von unregel- mässig länglicher Form mit zerfressenen Rändern und schmutzig- grauem Grunde, V2 Zoll lang, 4' breit. — Diese Wunden waren sehr empfindlich. — Ausserdem waren Symptome von Spinalirritation vorhanden, welche wahrscheinlich durch häufigen, unmässigen Spirituosenmissbrauch und ebensolche Befriedigung des Geschlechts- triebs hervorgebracht war. Im Februar vorigen Jahres zog sich der Kranke eine Gonorrhö zu, welche auch jetzt noch in Form von goutte militaire vorhanden war. — Die Geschwüre zeigten sich am 3. Tage nach dem Beischlaf und 14 Tage vor dem Eintritt in’s Hospital. Am 27. wurde der Kranke zum ersten Male geimpft durch je 6 Einstiche auf jedem Schenkel, welche von Fieberzustand begleitet waren. — In den nächsten Tagen nach der Impfung fing die Wunde auf der Vorhaut sich auszubreiten an, ihr Inhalt wurde copiöser, die Ränder des Geschwürs, welches sich auf der Eichel befand, schwollen augenfällig an und nahmen eine hochrothe Farbe an. Am 7. October wurde die 2. Pockenimpfung von je 10 Ein- stichen auf jedem Bein vollzogen. .— Der Fieberzustand dauerte nur 6 Stunden. — Die Geschwüre der Eichel reinigten sich und fingen vom Grunde zu granuliren an, so dass sie ihre Trichterform verloren. — Das Vorhautgeschwür blieb in demselben Zustande. Am 15. wurde die dritte Impfung vollzogen, nach welcher Fieberzustand eintrat. — Die Geschwüre reinigten sich vollkommen und hörten auf Eiter zu secerniren; die Ränder des Eichelgeschwürs wurden niedriger, so dass sie das Niveau des Bodens, welcher von Granulationswärzchen bedeckt war, erreichten. — Die Ränder des Vorhautgeschwürs verloren ihr unregelmässiges und zerfressenes Aussehen und waren deutlich von Granulationen bedeckt. Die 4. Impfung von je 6 Einstichen auf jedem Schenkel wurde am 21. October vollzogen und von einem Fieber, welches eine ganze Woche dauerte, begleitet. — Die Geschwüre füllten sich während dieser Zeit schnell mit Granulationen, welche von den Rändern in Narbenbildung übergingen. — Zum 5. November war der