Volume 2

Handbuch der systematischen Anatomie des Menschen / von J. Henle.

Date:
1855-1871
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Credit: Handbuch der systematischen Anatomie des Menschen / von J. Henle. Source: Wellcome Collection.

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    aus diesen beiden Stämmen einander begegneten, wird fortan nur in der Einen Richtung, von rechts nach links, durchflossen. Der Duct. venös, end- lich theilt in der Regel das Schicksal der V. umbilicalis, bleibt aber in vie- len Fällen wegsam, da die Art, wie er von der zuführenden Lebervene ab- geht, zwar den Eintritt des Blutes nicht begünstigt, aber auch nicht absolut unmöglich macht. Von den Durchmessern der Leber beträgt im Mittel der längste, trans- versale 12, der sagittale 6 bis 73/4, der verticale 2 bis 2s/4. Das Gewicht schwankt in Gesundheit zwischen 0,82 und 2,1 Kilogr. oder zwischen y24 und % des Körpergewichts. Es scheint im nüchternen Zustande geringer zu sein, als nach Aufnahme von Nahrung (Frerichs)1). Sappey vergleicht das Gewicht der Leber im frischen Zustande und nach Füllung der Blutge- fässe mit Wasser. Das Mittel ergab für die leere Leber 1451 Grm., für die injicirte 1937 Grm. Das Volumen der Leber misst im Mittel 88 Cubikzoll, zwischen 763/4 und 98l/3 (Krause). Die Zahl der Einschnitte und somit der Lappen der Leber kann sich ver- vielfältigen ; in seltenen Fällen wird ein Läppchen, völlig abgeschnürt, zu einer sogenannten Nebenleber (Huschke. Grub er, Neue Anomalien. Berl. 1849, 4. S. 24). Die Nebenlebern liegen meistens am hinteren Rande oder an der unte- ren Fläche der Drüse. In einem, in unserer Sammlung aufbewahrten Falle fand sich eine Nebenleber in Gestalt eines schmalen, dreiseitig prismatischen Streifens von etwa 1 Länge auf der linken Seite der Gallenblase, mit der letzteren mittelst einer Duplicatur des Peritoneum verbunden. Ihr Ausführungsgang trat an der hinteren Spitze aus und vereinigte sich mit dem rechten Aste des Duc- tus hepaticus. Die äussere Umhüllung der Leber2) bildet eine Bindegewebslage von 0,03 bis 0,04mm Mächtigkeit, welche grösstentheils frei in die Bauchhöhle sieht, an dieser freien Fläche mit Epithelium bekleidet ist und so eine seröse Membran, eine Tasche des Peritoneum, darstellt, welche zugleich dazu dient, die Leber an die benachbarten Gebilde anzuheften. In die seröse Bekleidung des Zwerchfells geht sie über durch eine frontale Platte, Lig. coronarium hepatis, welche von der oberen Fläche der Leber in der Nähe-des hinteren Randes aufsteigt, in der Mitte am niedrigsten, nach rechts und links an Höhe zunehmend; in der Mitte, vor der V. cava, einfach, gegen den rechten und linken Rand der Leber nach Art eines Mesenterium aus zwei straff an ein- ander befestigten Lamellen zusammengesetzt. Diese Seitentheile werden insbesondere als Ligg. triangularia hepatis, dextr. und sinistr. unter- schieden. Auf die Vorderfläche des Lig. coronarium stösst unter rechtem Winkel eine sagittale, ebenfalls aus zwei dicht verbundenen Lamellen be- stehende Bauchfellfalte, das Lig. Suspensorium hepatis; ihr unterer Rand ist auf der oberen Fläche der Leber, an der Grenze des rechten und linken Lappens und in der Fortsetzung der linken Incisur angewach- sen; weiter nach vorn erstreckt er sich frei, das Lig. teres einschlies- send, von der Leber zur Nabelgegend; ihr oberer Rand setzt sich von der J) Klinik der Leberkrankheiten, Bd. I. Braunschw. 1858, S. 18, 82. Nasse (Archiv | des Vereins für gemeinsch. Arb. IV, 79) verglich das Gewicht der Leber bei gefütterten und hungernden Kaninchen: es betrug im Mittel dort 48,58, hier nur 35,12 pro mille des Körpergewichts. 2) Involucrum hepatis. Petre'quin trennt sie in eine eigentliche Serosa und eine Tunica propria s. ßbrosa. Serosa. L