Einführung in die mikroskopische Technik für naturwissenschaftler und Mediziner / von S. Becher und R. Demoll.

  • Becher, Siegfried, 1884-
Date:
1913
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Einführung in die mikroskopische Technik für naturwissenschaftler und Mediziner / von S. Becher und R. Demoll. Source: Wellcome Collection.

    76/200 (page 64)
    Einbettungsmethoden. flacher Glasdosen (5—10 cm Durchmesser), die mit einge- schliffenem Deckel gut verschlossen werden können. Zwischen Deckel und Dosenrand bringt man nun an einer Stelle ein Fetzchen Papier, so daß der Alkohol-Äther ganz langsam verdunsten kann. Nun stülpt man noch eine Glasglocke luft- dicht über das Gefäß, damit das Eindicken wirklich ganz lang- sam vor sich geht und oben keine undurchlässige Kruste ent- steht. Unter die Glocke (Exsikkator) bringt man außerdem ein offenes Gefäß mit Schwefelsäure, Chlorcalcium oder Phospliorpentoxyd, um der Duft den Wasserdampf zu ent- ziehen. Gleichmäßiges Eindicken ohne vorzeitige oberfläch- liche Krustenbildung und tadellose Schnittfähigkeit erreicht man nur durch peinlichste Vermeidung von jedem Wasser- zutritt. Der verwendete Alkohol-Äther muß durch Zugabe von Natriumdraht, oder gebranntem Cu S04 oder Na2 S04 entwässert werden. Um nicht während des Eindickens (von 8 auf 16%!) nachgießen zu müssen, nehme man reichlich Zelloidinlösung. Das Eindicken dauert mehrere Tage bis wochenlang. Ist nun bei dem Eindicken die vorläufige Härtung soweit fortgeschritten, daß die Zelloidinmasse dem leichten Druck der Fingerbeere nicht mehr stark nachgibt, so schneidet man mit dem Messer einen viereckigen Block aus dem Zelloidin aus, wobei das Objekt auf jeder Seite noch von einigen Milli- metern Zelloidin umgeben bleiben soll. Dieser noch etwas gelatinöse Block mit dem eingeschlossenen Objekt wird nun einer definitiven Härtung unterzogen. Für diese gibt es verschiedene Methoden. 1. Ist das Objekt noch nicht entkalkt, noch nicht gefärbt oder ziemlich groß (über 1,5 cm Kantenlänge) so bringt man das Objekt zum Weiterhärten in Alkohol von 70% (—85)% (24 Stunden bis wochenlang). Diese Blöcke können dann in 70%igem Alkohol beliebig lange bis zum Schneiden aufbewahrt werden. (Auch kann man die Blöcke in geschmolzenes Paraffin tauchen und dann trocken aufheben). Das Zelloidin ist fast ganz