Die Krankheiten der weiblichen Harnröhre und Blase / von F. Winckel.

Winckel, F. (Franz), 1837-1912.

Date:: 1885

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Credit: Die Krankheiten der weiblichen Harnröhre und Blase / von F. Winckel. Source: Wellcome Collection.

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Urethra dilatiren, naclifühlen, ob Concremente in dei-selben sind, diese mit einer Zange zerdrücken und extrahiren und die Blase längere Zeit '''P Peritonitis kann eintreten nach der Operation in Folge von Bloss- leo-ung des subserösen Gewebes, Durchschneidung des Peritonaum oder Efnfassung desselben in die Nähte, allein die Erfolge der Naht des Peritonäums bei Ovariotomien lehren, dass noch andere ungunstige Umstände, wie etwa Infection oder Abscessbildung m der Nahe des BauchfeUs, hinzukommen müssen, sonst folgt jenen Läsionen desselben doch noch keine Peritonitis, träte aber eme solche em, so wurde man Opium intern und auf den Leib die Eisblase anwenden. Bleibt nach glückhch erreichtem Blasenverschluss Incontmenz ganz oder theilweise bei Bestand, so suche man diese wie Hildebrandt zu- nächst durch kalte Vaginaldouchen, eventuell durch Tampons mit baü- cylsäure oder durch Einlegung der von Schatz hiergegen empfolilenen Pessarien zu heben. Ein Instrument letzterer Art besserte wenigstens den Zustand unserer Patientin Nr. 12. In besonders schlimmen 1 allen könnte man (cf. §. 166) an Rutenberg's Vorschlag der Anlegung einer Blasenfistel über der Symphyse und operative Obliteration der Urethra denken. In einem Falle dieser Art erzielte ich völhge Contmenz durch Verengerung der Harnröhre mittelst Excision eines Stückes aus dem Sep- tum urethro-vaginale, welche bereits auf Seite 38 beschrieben worden ist. C. Pawlick hat die Continenz der Blase auf andere Weise zu erzielen versucht, nämhch durch eine starke Querspannung und Knickung der Harnröhre in der Gregend des Arcus pubis. Mit einem Häkchen verzog er zunächst die Harnröhre am Ligamentum arcuatum nach der Seite die hierbei einander deckenden Punkte ergaben ihm die Breite der Anfrischung, welche nach aufwärts convergirend abgeschlossen wurde. Hierauf wurde zum Zweck der Urethralabknickung das Orificium ex- ternum urethrae gegen die Clitoris vorgezogen; der Punkt, bis zu wel- chem dieses ohne übergrosse Spannung möghch war, wurde markirt und bis zu diesem die Anfrischung fortgesetzt. Nach der Anfrischung wurde mit Carbolseide genäht und erst die Operation auf der einen und nach 7 Tagen auch auf der andern Seite ausgeführt. Patientinnen, welche sich nicht zu einer Operation entschliessen können, oder bei denen dieselbe misslang, oder trotz gelungenem Ver- schluss der Blase auch durch jene Pessarien keine Continenz erzielt wurde, können, um die stete Durchnässung zu verhüten, ein Urineaux tragen, welches indess (vergl. Fall 1) bisweilen sehr lästig und un- angenehm ist. Bei einzelnen kann der Zustand noch durch das Tragen eines Hartgummicylinders erträglicher werden, wenn die Fistel nicht zu gross ist. Schliesslich sei noch mit Rücksicht auf §. 27 bemerkt, dass in neuester Zeit Lawson Tait (Obst. Journ. of Gr. Brit. and Ireland Aug. 1876) bei sehr grossem Blasenurethraldefect erst eine künstliche Harnröhre mit einem Troicart in der linken Vaginalwand anlegte, dann die alte Urethra durch seitliche Lappenbildung voll- ständig herstellte und nun die neue wieder eingehen Hess, nachdem er zuerst auch die Blasenscheidenwand wieder gebildet hatte.