Zur Kenntnis der gliomatösen Neubildungen des Gehirns mit besonderer Berücksichtigung der ependymären Gliome / Kurt Hildebrandt.

  • Hildebrandt, Kurt, 1881-1966.
Date:
[1906]
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Credit: Zur Kenntnis der gliomatösen Neubildungen des Gehirns mit besonderer Berücksichtigung der ependymären Gliome / Kurt Hildebrandt. Source: Wellcome Collection.

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    Bielschowsky (13) fand auf dem Boden der Rautengrube mehrere hirse- bis kirschkerngrosse knopfartige derbe Gebilde. Im linken Seitenventrikel sassen einige kleine Knötchen von derselben Beschaffenheit dem Nucleus caudatus auf. In beiden Fällen war Hydrocephalus internus vorhanden; aus den Beschreibungen ist nicht mit Sicherheit zu ersehen, ob es sich um multiple Gliome auch im Seitenventrikel, oder hier nur um Ependymitis granularis gehandelt hat. Ganz eigenartig ist der von Hartdegen (14) beschriebene Fall. Die Seitenventrikel waren stark erweitert, auf beiden Seiten fanden sich ziemlich symmetrisch knorpelharte, knotige Verdichtungen von Erbsen- bis Haselnussgrösse. Sie waren scharf begrenzt, das Epithel zog unversehrt über sie hinweg; sie enthielten ausser Fasern grosse ganglienzellartige Zellen, die Hartdegen für Ganglienzellen hielt, obwohl er auch die Mög¬ lichkeit ihrer Abkunft von Gliazellen nicht ausschliessen will. Man darf diese Tumoren wohl nicht zu den eigentlichen ependy¬ mären Gliomen rechnen, da es sich hier um ein Neugeborenes handelt und ausserdem ganz entsprechende Knoten sich in der Rinde beider Hemisphären fanden, sodass man eine Entwick¬ lungsstörung vermuten muss. Auch bei dem Fall von Simon (34) ist es zweifelhaft, ob man ihn zu den subependymären Gliomen rechnen soll. Hunziker (31) hat kürzlich einen Fall beschrieben, der charakteristisch für die ependymären Gliome ist. Im linken Seitenventrikel sitzt ein .Tumor, der mit Balken und septum pellucidum verwachsen ist und frei in den Ventrikel ragt. Er ist etwas länger als der Nucleus caudatus und 6 cm breit.. Makroskopisch ist er rein intraventrikulär; er ist sehr weich Mikroskopisch besteht er aus dichten, kleinen, regelmässiger Rundzellen mit spärlicher, feinkörniger Zwischensubstanz, Mikro skopisch ist die Grenze unscharf. Das Epcndym zeigt keint Wucherungen, es geht nicht auf den Tumor über. Der Tumoi enthält keine Gliafasern; trotzdem nimmt Hunziker — woh mit Recht — an, dass es sich um eine Gliageschwulst handelt. Hunziker erwähnt einen von Meyer (35) beschriebenen unc als Sarkom gedeuteten Fall, der möglicherweise hierher gehört Ebenso je einen Fall von Rüssel (36) und Booth (37). Bonome (40) beobachtete multiple Gliome im Seitenventrikel welche bald isoliert und linsenförmig, bald so vereinigt waren dass sie eine pilzartige Masse bildeten. Sie setzten sich am dichtgelagerten, kleinen, runden, protoplasmaarmen Zellen zu Sammen, zwischen denen keine Fäserchen bemerkbar waren