Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz.

  • Schmaltz, Reinhold.
Date:
1903
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Credit: Präparirübungen am Pferd : eine ausführliche Anweisung zur Anfertigung sämmtlicher für das Studium der Anatomie des Pferdes erfordlichen Präparate, nebst anatomischen Repetitionen. Th. III, Situs viscerum und Sections-Technik, eingeweide-Präparate / von Reinhold Schmaltz. Source: Wellcome Collection.

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    Die beim Menschen speciell als Brust bezeiclinete Sternalthiche des thorax ist vielmehr beim Pferde dem Erdboden zugewandt und imponirt wie gesagt, durchaus nicht als Breitseite, wie beim Menschen. Diese Fläche muss beim Pferde als „Unterbrust von der „beitenbiust unterschieden werden. Diejenige Rumpffläche endlich, welche das Pferd vorwärts kehrt, wie der Mensch seine Brust, und die in unrichtigem Vergleich daher beim Pferde vielfach Brust genannt wird, ist, wie schon aus dem oben- gesagten hervorgeht, der Brust des Menschen gar nicht vergleichbar. Als Concession an den Sprachgebrauch kann man ihr den Namen „Vor- brust“ geben: thatsächlieh ist es die oberhalb der regio clavicularis des Menschen liegende Körper-Gegend, die Kehlseite des Halsansatzes. Sie wird flankirt von den Schultergelenken; ihr Querdurchmesser ent- spricht also der menschlichen Schulter breite. Auch hier ist zu beachten, wie (entsprechend der Schmalheit des vorderen Brustkorb- Abschnittes) die Schulterbreite des Pferdes relativ sehr viel geringer, ja fast absolut geringer ist, als beim Menschen. Dieses Aneinander- rücken der Vorderextremitäten ist durch ihre Verwendung als Körperstützen beim Pferde (Vierfüssler überhaupt), im Gegensatz zu den menschlichen Armen, bedingt. Die Zwerchfellstellung. Wie schon (pg. 3, oben) gesagt wurde, ist die Brusthöhle dem von den Rippen umfassten Raum nicht gleich. Denn die hintere Wand der Brusthöhle wird gebildet durch das Zwerchfell, das seine Stellung in den Athmungsphasen verändert, übrigens aber in keiner Stellung mit der caudalen Grenzebene des Brustkorbes zusammenfällt, sondern stets m. o. w. weit und in ganz eigenartiger Form in den Brustkorb vor- springt. Um die Gestalt der Brusthöhle zu ermessen, muss man sich daher zunächst die Zwerchfellstellung klarmachen. Das Zwerchfell, diaphragma, darf hier als bekannt vorausgesetzt werden. Sein peripherer Muskelkranz entspringt bekanntlich von der cartilago xiphoidea (pars sternalis) und von hier ab jederseits (als pars costalis) von den Knorpelenden der letzten wahren und aller falschen Rippen, an den letzten falschen Rippen höher aufwärts, an der 18. bis fast zur Rippenmitte hinauf. Die beiden seitlichen Ursprungslinien des Zwerchfells ver- laufen- also mit den Rippenbogen (pg. 4, unten), etwas höher als diese. Es fallen mithin beim Pferde allerdings die Rippen ganz in den Raum vor- dem Zwerchfell, mit Ausnahme kurzer Endstücke der letzten falschen Rippen. (Vergl. jedoch pg. 12 u. pg. 16, oben.)