A. Anweisung, nach welcher sich die Vorsteher der Gemeinden in jenen Fällen zu verhalten haben, wenn die morgenländische Brechruhr in der Nähe herrscht, oder aber in ihrer Ortschaft selbst ausbricht.

  • Austria
Date:
[between 1800 and 1899?]
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Credit: A. Anweisung, nach welcher sich die Vorsteher der Gemeinden in jenen Fällen zu verhalten haben, wenn die morgenländische Brechruhr in der Nähe herrscht, oder aber in ihrer Ortschaft selbst ausbricht. Source: Wellcome Collection.

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    ünb baß tiefe unb anbere bbSarftgen, nitferem dtlima frembe JtraftFherten, fo fchretffrcb ffe unter an* beren Außcm>erhdltniffen fepn mbgen, im geßttefen ©uropa, bei fogleich angewanbfer dr§tltd?er djilfe, in oielen fallen heilbar finb. , ' , £• 20. Scne Sfienfcbcn, bie ihrer 85efd)dftigungen wegen mit itranFen, welche mit bcr ©holerd behaftet finb, mit ihrem 25unßfrcifc unb allerlei? ©egenßdnben, in welchen ber AnßecfungSßoff haften fann, in nähere Berührung Fommcn, muffen bcfonbcve Vorfid)tSregeln beobachten, unb jwar in bop^elter £infid)t: um ftd) felbß gegen Anßeefüng ju oerwahren, unb ben ihnen oicllcicht anl;angenben AnßecfungSßoff nicht Weiter ju verbreiten. Aer&te unb SBunbarjte mitunter and? ©eelforger unb obrigkeitliche sperfoiten, welche in ctngeßccftcn £)rtfcl;aften bcr leibenben 9J?c.nfcI;h*eit beiffchen, bann ivranfcnwdrter, SteinigungSbiener unb Sebtengraber, haben folgenbe §3orfid)tSmaßregeln ju beobachten: a) £)iefe fPcrfoncix muffen bie angebeuteten SScrhöltungStegeln ($. 19) oorjüglid) beobachten, um ihre ©efunbhctt unocrle^t ju erhalten. Aeußert [ich bei ihnen irgenb ein Ucbclbcftnbcn, fo haben fte il;r ©e* fchdft bei ben Äranfen, unb ihre, mit AnßecfungSgefaht oerbunbenen»Arbeiten fo lange ein^ußcHen, bis fie fiel? wicbcr ga'nj wohl befmben. L) StiemalS fallen biefe^erfonen mit nüchternem SDtagen an ihr ©efd)aft gehen, auch iß eS ihnen angu* rachen , bisweilen etwas ©ew.fifjhafteS, ein ©tücFdjen ÄalmuS, Sngber ober SSeilwurjel, Sorbeeren, SÖachhotberbccren, weiten Pfeffer,'^omeranjenfchalen, Äummel, AneiS u. f. w. im SDhmbe gu lauen. 3m fyrepen, unb wo eS thunlich ift/ fonnen fiel) Banner beS £abafraud)enS bebienen. c) 2)a unreine unb »erborbene Sitft bet anßecfenber JtranFt;eit oorjitglid) fdjdblich iß, bie Anßccfung i befonberS begünßigt, fo werben Aerjte unb anbere fPerfonen, bie b«S ©efepaft in ben Äranfenjimmern unb ©pitdlern ju leiten haben, auf ^eijiellung unb Erhaltung ber Sceinlid;leit unb fleißige Stiftung * ber Äranfenlagcr mit größter ©frenge fehen. d) 2)amtt bie Äranfenwdrter unb anbere Wiener nidht §u lange ber Äranrenjimmer ^ Suft auSgcfehf unb burch anhaltcnbe Anßrengung nicht entkräftet werben, finb fie §u beftimmten Seiten burdh anbere ab* julofen. ©S barf aud) feinem ÄranEenwdrter nod; fonjl Semanben geftattet werben, mit einem an ber 23rechruhr leibenben Äranfen in bemfelben Simmer ju fcf?lafen, weil ber Äranfenbienjt baburch Abbruch leiben müßte, unb weil bie ©efahr bcr Anßecfung wdl;renb beS ©d)lafeS gewöhnlich großer iß, als im wad)enben unb tl;dtigcn Sußanbe beS üStcnfdjcn. e) Sur Vorficht gehört eS ferner, fich bem ÄranFen ohne Stoff) nicht gan^ ju nähern# unb wo eS unauS* weichbar iß, ben Athem für biefen AugettbltcF gurücfjuhalfcn, »orjügltch aber ben <£>auch unb bie AuSbünßung beS ÄranFen nicht burd; SJtunb unb Stafe in bie Sangen ju pichen. £) ferner tragt bie 9teinlid)fcit folcher sperfonen, bie mit folcf?cn dtranfen umjugehen ober baS’SteinigungSi gefd)dft ju beforgen hüben, feljr bietet baju bei, fie gegen Anßecfung ju fchüfccn, unb ber Verbreitung bcS 3fnßecfungSßoffeS , bie burch fie leicht gefd)el;en Fbnnte, oorjtt&eugen. ^ler^fe unb dtranfenwarter, bie mit Vredjruhr^dtranfcn in nähere ^Berührung fommen, müffen baher ihre ^>anbe öfters mit @ßig* waßer, ober waS wirffamer iß, mit @hlorFalF=2fuß5fung wafchcn, ihre Kleiber unb 2Bdfd)e fleißig wed)feln, wie aud) ihren ganzen Äbrpcr tdglid) mit erßgenannten glüßigfeiten abwafchen# bann SJhmo unb Sftafe öfters mit ©ffigwaffer ober oerbünnter ©hlorfalf^ußofung auSfpühlen. g) ©nbltd) iß bcr, nach befonberer Anleitung anjuwenbenbe ©ebrauch ber mineralfauren Siducherungen, ber ©hlorbdmpfe, unb bcr ©hlorfal^c, ganj baju geeignet, alle thierifchen 2lnßedungSßoße, folglich • auch baS ©ontagium ber orientalifd;en 23recf?rul;r, 51t jerßoren unb unfchdblid) ju machen. $. 21. 3ene g3erfonen, welche ben mit anßecfenbcn ÄranFheiten behafteten SJtenfd)en beißehen, bie dtranfenwdrter unb VeinigungSbiencr fo wie bie STobtengrdbcr, bürfen anbere Raufer, aud; fcfbß bie oer* bachtißen nicht ausgenommen, nicht betreten, unb müffen unter fernerer 2Chnbung alle SSermifchung mit an^ beren 50tenfd)en burchauS oermeiben. 0lur bann erß, wenn fie in einem befonberS baju beßcllten, feiner 2ln* ßeefung oerbdchtigen Jpaufe, ober in ber ©ontumaj^nßalt felbß, bie oorgcfd)ricbcne ©ontumaj^Seit unb Steinigung überßanben haben, finb fie innerhalb bcr ©perrungsfinie beS £)rteS frei ju galten. $. 22. (jnblid) wirb cS ben ©cmeinbe<Vorßchcrn unb ©inwohnern folcher ^Drtfdhaften, welche bcr ©efaht bcr herrfchenben Sred)rul;r auSgefefct finb, jur ßrengen ^)flid>t gemacht, bie in biefer 2Cnwetfung oorgefdme* benen Maßregeln unb alle Hnorbnungen, bie in folgen fallen pon ber betreffenben S5el)6rbe anbefohlen unb burd) bie hierzu beßcllten 2Cuffid)tSpcrfoncn jur Ausführung gebracht werben, genau unb pünctlich ju beobach« ten, unb ihren leibenben 50titmenfd)ea nach allen Graften beijußchen. 2