Ueber einen Fall von multiplen Dermoidzysten des Ovarium und des grossen netzes bei Torsion der Tube : gleichzeitig ein Beitrag zur Lehre von der Enstehung des Netzdermoide ... / vorgelegt von Walter Segall.

  • Segall, Walter, 1881-
Date:
1908
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Credit: Ueber einen Fall von multiplen Dermoidzysten des Ovarium und des grossen netzes bei Torsion der Tube : gleichzeitig ein Beitrag zur Lehre von der Enstehung des Netzdermoide ... / vorgelegt von Walter Segall. Source: Wellcome Collection.

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    Der mikroskopische Befund der drei Zysten war fol¬ gender: Zyste I. Die Wand wird von hyalinem, grösstenteils homogenisiertem Bindegewebe gebildet. Kerne fehlen nahezu vollkommen. Nur die äussersten Schichten zeigen noch fibrillären Bau, hier sind auch zahlreiche kleine, von Endo- thelien ausgekleidete Spalträume zu sehen, deren Umgebung ausserordentlich reich an Rundzellen ist. Eine kontinuierliche, die Innenwand auskleidende Zellage fehlt; doch ist vereinzelt auf längere Strecken ein Belag zu beobachten, der aus mehreren Reihen stark abgeplatteter, spindeliger Zellen besteht. Diese lassen einen Kern nicht mehr färben, sind dagegen von tief blau gefärbten Körnchen ausgefüllt, offenbar Kalkkonkrementen. Zyste II. Ihre Wand besteht aus derbem, fibrösem, zum Teil hyalin homogenisiertem Bindegewebe, das äusserst kern¬ arm ist. Die innersten Schichten sind völlig nekrotisch; eine Struktur ist nicht zu erkennen. Zyste III verhält sich wie Zyste II. Sie ist subserös, unter dem subserösen Fettgewebe befinden sich mehrere kleine, völlig verkalkte Zysten von ungefähr Stecknadelkopfgrösse. Rekapitulieren wir noch einmal die Lage der Zysten zu einander, so steht der Tumor 1 mit dem Ligamentum ovarii proprium in Verbindung. An ihm ist durch vielfache breite Adhäsionen der 2. Tumor befestigt. Dieser tritt in Verbindung mit dem Dünndarm einerseits, andererseits mit einem im Omentum befindlichen 3. Tumor. Das Ligamentum ovarii ist stark ausgedehnt und strangförmig gedreht, die ebenfalls ge¬ dehnte Tube schlingt sich in fünf Windungen um das Liga¬ ment. Die Torsion ist im Sinne des Küstnersehen Gesetzes, das besagt, dass linksseitige Ovarialtumoren in rechtsge¬ wundener Spirale sich drehen, rechtsseitige in linksgewundener. Dass es sich bei dem Tumor 1 um das in ein Dermoid¬ kystom verwandelte Ovarium handelt, geht unzweifelhaft so¬ wohl aus der dem Ovarium entsprechenden Lage zum Liga¬ mentum ovarii proprium und der Tube hervor, als auch