Ueber die nachträgliche Beseitigung starker Verkürzungen der Knochen als Folge schlecht geheilter Fracturen / von Max Schede.

  • Schede, Max, 1844-1902.
Date:
1892
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die nachträgliche Beseitigung starker Verkürzungen der Knochen als Folge schlecht geheilter Fracturen / von Max Schede. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    7/8 (page 7)
    Oberschenkels zum Krüppel wurde, ein brauchbares Bein wieder- gegeben wird. In den Seeplätzen wird sich die Gelegenheit nicht selten finden. Gerade bei Matrosen und Schiffsjungen auf Segel- schiffen kommen Oberschenkelbrüche durch Sturz aus den Raaen auf Deck recht häufig vor, und da Segelschiffe in der Regel keinen Arzt am Bord haben und recht oft sehr lange Fahrten machen, sind die Verunglückten Monate lang auf die Behandlung von Kapitain und Steuermann angewiesen. Dass die Resultate nicht mustergültig zu sein pflegen, bedarf keiner Erwähnung. Mit der Belastung wird man gewiss in manchen Fällen noch weiter gehen müssen, als es hier nöthig gewesen ist. Das hat auch gar keine Schwierigkeiten. Fixirt man, wie es Bardenheuer thut, die Heftpflasterlängsstreifen mit Querstreifen, die sich dach- ziegelförmig decken, wie bei der Baynton’schen Heftpflasterein- wicklung der Unterschenkelgeschwüre, so kann man bis zu 40 Pfund anhängen und somit ganz gewaltige Wirkungen erzwingen. Ob es richtig war, die Wunde auszutamponiren, will ich dahin gestellt sein lassen. Vielleicht hätte ich etwas kühner sein sollen und dann am Ende dem Patienten die Necrosen erspart.