Ueber die nachträgliche Beseitigung starker Verkürzungen der Knochen als Folge schlecht geheilter Fracturen / von Max Schede.

  • Schede, Max, 1844-1902.
Date:
1892
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Credit: Ueber die nachträgliche Beseitigung starker Verkürzungen der Knochen als Folge schlecht geheilter Fracturen / von Max Schede. Source: Wellcome Collection.

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    Versuche, die Übeln Folgen einer mangelhaften Behandlung von Knochenbrüchen nachträglich wieder zu beseitigen, sind bekanntlich sehr alt. Starke Krümmungen und winklige Knickungen der Knochen an den Fracturstellen haben wohl sehr frühzeitig zur gewaltsamen Geraderichtung äufgefordert, und gewiss dürfen wir die Osteoclase als einen der ältesten chirurgischen Eingriffe betrachten. Und wo die Osteoclase nicht ausreicht, hat in neuerer Zeit die Antiseptik den verschiedenen Formen der Osteotomie so sehr die Wege geebnet, dass wir eine grosse Reihe von Difformi- täten der Knochen jetzt mühelos beseitigen, die früher kaum an- greifbar gewesen wären. In Bezug auf schlecht geheilte Fracturen sind indessen die Leistungen der Osteotomie bisher, so weit mir bekannt ist, aus- schliesslich der Dislocatio ad latus und der ad peripheriam zu Gute gekommen. Die Dislocatio ad longitudinem war davon aus- geschlossen. Es ist beinah selbstverständlich, dass die ältere Chirurgie mit ihren auf Schienen und erhärtende Verbände beschränkten Hülfs- mitteln auch gar nicht daran denken konnte, eine bei Heilung einer Fractur entstandene Verkürzung später noch wieder auszu- gleichen. Im Gegentheil, die Behandlung der Schiefbrüche langer