Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess.

Hess, Eduard.

Date:: 1872

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Credit: Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess. Source: Wellcome Collection.

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klärungen nahe; entweder ist ein Collateralkreislauf gehörig ausgebildet, oder die Verstopfung ist erst nach massenhafter Krebsentwicklung zu Stande gekommen. Es braucht jedoch das Stauungsmoment weder den Stamm noch grössere Zweige der Pfortader zu betreffen, sondern kann wie folgender Fall zeigt, in einer durch ausgedehnte Ablagerungen bedingten Hemmung des Abflusses des Pfortaderblutes aus der Leber bestehen, wobei dann nicht sowohl der Stamm sondern viel¬ mehr die kleinen Zweigehen durch den Druck dilatirt werden. Hurzeler, Friedrich, 64 Jahre alt, lag auf Prof. Biermers Klinik in Bern. (Da die Krankengeschichte absolut nichts Interessantes bietet, führe ich bloss den Sectionsbefund an.) Sehr starke Abmagerung und icterische Färbung der Haut. Unter¬ leib stark ausgedehnt; reichliche Quantitäten icterischen Serums fliessen bei dessen Eröffnung ab. Das Fettpolster ist ganz geschwunden, die Rippen sind sehr stark verknöchert. — Die Leber nimmt das ganze Hypochondrium und Epigastrium und einen grossen Theil des Meso- gastrium ein. Das Zwerchfell ist nach oben bis zur vierten Rippe ge¬ drängt und die Leber ragt folglich noch weit in den Thoraxraum hin¬ ein. Nach ihrer Herausnahme erscheint sie wenigstens um das Drei¬ fache vergrössert und mit vielen grossen, zusammengeflossenen und wieder auch einzelnen kleinen, gelb-weissen, rundlichen, in der Mitte etwas deprimirten, genabelten Krebsknoten besetzt. Breite 33 Ctm., grösste Höhe des rechten Lappens 24 Ctm., des linken 20 Ctm. In der Porta hepatis fanden sich grosse Krebsknoten; der Lobulus Spie¬ geln ist ganz in derselben übergegangen. Der rechte Leberlappen ist 11 Ctm. dick. Auf dem Durchschnitt zeigt sich der grösste Theil des Leberparenchyms in Krebsmassen, welche zum Theil schon verkäst erscheinen, aufgegangen. An der Stelle, wo das Parenchym noch er¬ halten ist, findet man zahlreiche, mit Blut gefüllte, erweiterte Venen. In den peripherischenPartieen ist diese Erweiterung derGefässeso bedeutend, dass, nach dem Ausdrücken des Blutes, das restirende Ge¬ webe eine förmlich schwammige Beschaffenheit darbietet. — Die Lungen sind klein atrophisch; in der linken Lunge mehrere kirschkern- bis nussgrosse, graugelbe Krebsinfiltrationen, auch in der rechten Lunge sind einige solche. - Die Milz ist nicht verkleinert, eher gross, blut¬ arm, runzelig. — Magen mit der Leber verwachsen. Am Pylorustheil geht die Krebswucherung der zwischen Magen und Leber gelegenen Lymphdrüsen in die Magenwandung hinein und bildet daselbst eine Kranken¬ geschichte Nr. 4.