Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess.

Hess, Eduard.

Date:: 1872

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess. Source: Wellcome Collection.

26/86 (page 24)

bei tiefem Inspirium nach unten und nehmen heim Exspi- rium ihre frühem Stellungen wieder ein. Es ist dies ein wichtiges Hülfsmittel hei der Differentialdiagnose zwischen rechtseitigem Pleuraexsudat und Ausdehnung der Leber nach oben. Bei Bestimmung der Grenzen des linken Leberlappens ist es namentlich wichtig, wie weit derselbe sich nach links erstrecke und den Magen allenfalls durch Ueberlagerung be¬ einträchtige. Wenn bei hochgradigem Ascites der Percus- sionsschall keine Aufklärung über die untere Lebergrenze gibt, so muss dies das Resistenzgefühl thun. Obschon wir. oben die Yergrösserung der Leber als das constanteste Symptom aufgestellt haben, so gilt auch hier der Satz: keine Regel ohne Ausnahme. Es bereiten uns zu¬ weilen Fälle, wo wir keine Yergrösserung der Leber weder durch Palpation, noch durch Percussion constatiren können, und doch alle Zeichen einer krebsigen Erkrankung vorhan¬ den sind, ausserordentliche diagnostische Schwierigkeiten. Das Fehlen der Schwellung findet sich namentlich, wo die Zahl und Grösse der Einlagerungen eine geringe ist, und diesel¬ ben tief im Parenchym liegen; doch erzählt Andral1) eine Beobachtung, wo beinahe zwei Dritttheile des Leberparen- chyms krebsig entartet waren und doch keine Yergrösserung des Organs, auch nicht bei der Seetion, nachzuweisen war. Er führt übrigens noch fünf Fälle auf, wo die Yergrösse¬ rung fehlte. Frericlis behauptete, dass sie sogar in einem Yiertheile fehle, während unter 24 Fällen von Prof. Biermers Klinik nur zwei Mal die Leber auf dem normalen Yolumen geblieben war. Cruveilhier erklärt diese Erscheinung als Folge einer Hemmung der Blutzufuhr zu der noch unver- sehrten Partie, sei sie bedingt durch Druck der Knollen auf die Gefässe, oder durch Yerschliessung des Stammes oder einzelner grösserer Zweige durch krebsige Ablagerungen in denselben. Es kommt dabei statt zu einer Hypertrophie zur b Clinique medic. Tom. II, p. 465.