4 Fälle von Glioma cerebri ... / von Willy Frahm.

  • Frahm, Willy (Willi), 1874-
Date:
1900
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Credit: 4 Fälle von Glioma cerebri ... / von Willy Frahm. Source: Wellcome Collection.

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    So lag Pat, ziemlich ruhig* etwa 2 Stunden lang; dann begannen wieder die Anfälle, sie waren starker als die früheren und nicht mehr auf die rechte Seite beschränkt. Der Kopf wird stark hin und her geworfen, beide Arme sind in stossenden Bewegungen. Von 2V2 bis gegen 3 h Nachts traten 5 solcher Anfälle auf: Pat. erhielt 2 Campferinjectionen. Allmählich wird er sehr benommen, schluckt nicht mehr, reagiert nicht mehr auf Hautreize. Von 3—4 Uhr erfolgen noch 4 Anfälle, die abei nicht mehr so stark sind wie die früheren, gegen 4 h immer mehr an Intensität abnehmen. Von 4 h ab keine Anfälle mehr. Unter dauerndem Trachealrasseln, allmählich aussetzendem Puls, zuletzt schnappenden Atemzügen tritt am 16. III. 772 Uhr Morges Exitus letalis ein. Urin hat Pat. auf dem Transporte und in der Klinik reich¬ lich, teils unter sich, teils in die vorgelegte Ente entleert. Der Urin war rötlich gelb, klar, von saurer Reaction; spec. Gewicht 1022. Bei der Kochprobe mit Essig geringer Eiweissniederschlag. Microscopisch fanden sich sehr spärliche hyaline, hin und wieder mit einigen Leucocyten besetzte Cylinder, sonst nichts besonderes. Sectionsbericht, (Obducent Geheimrat March and). Pathologisch- anatomische Diagnose: Glioma lobi frontalis sin. — Tuberculosis obsoleta in apice pulmonis sinistri. Pneumonia lobularis. Erosiones hämorrhagicae ventriculi. Grosse, kräftige, sehr muskulöse Leiche; starke Totenstarre. Haut¬ farbe ziemlich blass; am Rücken Totenflecke. In der Gegend des rechten Tuber frontale eine kleine am Knochen adhärente Narbe. Das Schädeldach ziemlich dick, leicht ablösbar. Innenfläche glatt. Dura stark gespannt, den Gehirnwindungen anliegend; ihre Gefässe beider¬ seits stark gefüllt. Im Sin. long. ziemlich viel Coagulum. Linke Hälfte der Dura unterscheidet sich von der rechten durch eine bläulichrote Verfärbung hauptsächlich im Bereich des Stirnlappens, aber auch in den übrigen Partieen, wo die Färbung etwas mehr trübe, augenscheinlich in Folge grosser Dicke der Dura ist. Die grösseren Venen der Pia schimmern durch die Dura hindurch; Innenfläche glatt, glänzend. Linke Hemisphäre deutlich umtang¬ reicher als die rechte. Ihre Windungen stärker abgeplattet im Bereich des Stirnlappens : es treten teils derbere, teils weichere — augenscheinlich aus Geschwulstmassen bestehende — Knoten hervor, mehr nach aussen, -der verbreiterten 2. Stirnwindung entsprechend, eine rundliche 3^2 cm im Durch-