Handbuch der cystoskopie / von Leopold Casper.

  • Casper, Leopold, 1859-1959.
Date:
1898
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Credit: Handbuch der cystoskopie / von Leopold Casper. Source: Wellcome Collection.

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    kennen gelernt, wir haben also an iler Sphincterfalte einen Maassstab znr Benrtheilnng der Lage des Cystoskopes. Wir werden si)äter sehen, wie in gewissen pathologischen Fällen die Falte verändert ist. Wir erkeinien also auch aus dem Bilde der P'alte. db wir es mit nonnalen Verhältnissen zu thun haben oder nicht. 5. Luftblasen. Wenn man einen Kranken kathetei'isirt und ihm die Blase aus- spült, so ist es unvermeidlich, dass etwas Luft in die Blase eindringt. Bei der Einführung der jetzt gebräuchlichen offenen Katheter wird die Luft, die sich im Katheter belindet, in die Blase hineingepresst. Man könnte mit Leichtigkeit Von-ichtungen construiren, die das verhüten, doch ist das nach jeder Richtung hin überflüssig. Die minimale Menge eingespritzter Luft hat noch niemals Jemandem geschadet, und für die cystoskopische Untersuchung bedeutet die Luftblase eher einen Vdrtheil als einen Xachthcil. Wenn man das Cystoskop eingeführt hat und ruhig sich selbst überlässt, so dass der Schnabel nach oben sieht, so gewahrt man ein helles, glänzendes Bläschen, das einen silberartigen Reflex darbietet. Li diesem Reflex erkennt man zuweilen, wenn die Lampe nicht so stark brennt, dass die Kohlenbügel nicht mchi- als einzelne Stäbchen erkennbar sind, die beiden Kohlenfäden wieder. Giebt die Lampe strahlendes Licht, so dass die Kohleufädchen nicht mehr sichtbar sind, so sieht man die Luftblase als ein weissgraues Bläschen mit silberhellem Fleck. Ihre Grösse wechselt: zuweilen hat sie nur die Grösse einer Erbse, zu- weilen ist sie grösser als eine Bohne; ebenso ist ihre Gestalt ver- schieden, runde, ovale, längliche, ja sogar sanduhrartige Formen kommen vor. Nicht immer ist nur eine Luftblase vorhanden; zuAveilen sind es deren mehrere, die isolirt bleiben oder aber sich zu einer ver- einigen. üie Luftblase nimmt naturgemäss den höchsten Punkt der Blase ein, daher bemerken wir sie an der vorderen oberen Blasenwand. W% sehen sie dementsprechend oft schon, wenn das Prisma nur zum Tlicil in die Blasenhöhle hineinragt, wenn also ein Tlieil des inneren Gesichtsfeldes noch von der Sphincterfalte ausgefüllt wird. Schieben wir das Cj^stoskop etwas weiter nach hinten, so folgt sie meist und bleibt sichtbar, wenn das ganze Gesichtsfeld bereits Blasen- wand zeigt.