Handbuch der cystoskopie / von Leopold Casper.

  • Casper, Leopold, 1859-1959.
Date:
1898
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Credit: Handbuch der cystoskopie / von Leopold Casper. Source: Wellcome Collection.

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    gewissen Füllunosorade der Blase voizunelnnen. Im Allgemeinen dürften 150—200 elu-m das geeignete Quantum, mit dem die I^lase zu füllen ist. darstelli'u. wicwnlil liici-vnn natürlich mclirtaclu' Aliwciduuigen so- wohl nach oben wie nach unten vurkommeu. Ist die Blase nun mit etwa 150 cbcm Wasser gefüllt, so gleichen sich die Faltungen, die sich \urlier besonders an den seitlichen Wänden darboten, aus, und es bleiben nur leichte Vorsprünge als Zeichen der im leeren Zustande vorhandenen Faltungen übrig. Dies betrifft besonders die seitliehen Theile. während A^n'derwand und Blasenwand straff und glatt sind. Die bei dor Füllung der Blase sich zeigende Lageveränderung besteht in einem Aufwärtssteigen derselben: während sie in leerem Zustand im kleinen Becken liegt und kaum bis an den unteren Rand der Sj'mphyse heranreicht, steigt sie um so höher aus dem kleinen Becken hervor, je mehr sich Flüssigkeit in ihr ansammelt, so dass sie bei 200 cbcm Füllung etwa zur Mitte der Symphyse gekommen ist. Xatürlich richtet sich das des Näheren danach, in welcher Lage die Blase sich vor der Füllung befand. Sie liegt bei Kin<lern anders als bei Erwachsenen, und bei Greisen, die eine vergrösserte Prostata haben, anders als bei jenen. Durch eine grosse Prostata wird der Blasenboden und damit die ganze Blase nach oben verschoben. Führen wir nun ein kurzschnabUges Metallinstrument oder, was dasselbe sagen will, ein Cystoskop in die so gefüllte Blase nach be- schriebener Art ein und überlassen dasselbe, sobald der Schnabel das Blasencavum erreicht hat, sich selbst, so nimmt es eine dem jeweiligen Stand der Blase entsprechende Lage ein, die man treffend Gleich- gewichtslage genannt hat. Wir wissen, dass wir, um ein Metallinstru- ment in die Blase zu bringen, den Sondenpavillon oder den Cystoskop- trichter vom Bauch erheben und dann um so tiefer senken müssen, je höher die Blase steht. Bei Kindern ist der Schnabel des Instru- mentes schon in der Blase, wenn Cystoskoptrichter und Bauchwand noch einen spitzen Winkel bilden, bei Erwachsenen muss der Trichter so weit abwärts geführt werden, dass er den rechten Winkel über- schreitet; bei alten Leuten mit grosser Prostata muss dw Trichter so stark gesenkt werden, dass der Winkel, den Bauelnvand und (Jysto- skop bilden, beinahe ein gestreckter ist. In letzterem Falle kann es sogar unmöglich sein, ein kurz- schnabliges Instrument überhaupt in die Blase hineinzubringen. Das ist ein Grund, weshalb Lohnstein sein Cystoskop angegeben hat, dem man einen beliebig grossen Schnabel ansetzen kann, da sich die Lampe im Schaft des Instrumentes befindet. Je grösser und krummer der Scliniiltel des Instrumentes ist, um so leichter kommt man bei