Lehrbuch der Physiologie des Menschen : einschliesslich der Histologie und mikroskopischen Anatomie mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medicin / von L. Landois.

Landois, L. (Leonard), 1837-1902.

Date:: 1891

Credit: Lehrbuch der Physiologie des Menschen : einschliesslich der Histologie und mikroskopischen Anatomie mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medicin / von L. Landois. Source: Wellcome Collection.

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$direct oder doch indirect aus dem Pflanzenr ei cli e. Selbst der Fleischfresser, der das Fleisch anderer Thiere zu sich nimmt, verzehrt in letzterem schliesslich doch aus Pflanzennahrung gebildete organisirte Materie. So setzt die Existenz des Thier- reiches die des Pflanzenreiches mit imbedingter Notwendigkeit voraus. In den pflanzlichen Gebilden finden sich nun alle die, für den Thierleib nothwendigen Nahrungsmittel. Neben dem Wasser und den anorganischen Beständen enthalten die Pflanzen unter anderen organischen Verbindungen namentlich auch die drei Fette, M/e-Hanp t r e p r ä s ent anten der Nährkörper: Fette, weilskörper. Kohlehydrate und Eiweisskörper. Alle diese bergen in sich reichliche Spannkräfte vermöge ihrer verwickelten chemischen Constitution. Die Fette enthalten- I °n H«n-1 ° f0H) = fette Säuren ^ (Vel 8 253) uie ^ette entnanen. ^ +CiH5 (OH)3 = Glycerin j ^»'-S- #**)• Die Kohlehydrate enthalten: C6 H10 Oä (Ygl. §. 254). Die Eiweisskörper enthalten in Procenten: CiOi0—5S ~\ ' (Vgl. §.251 Nt5,o- 0,„.ft— 18-° fund §. 252). 23,5 0.8 2,0 J Der Mensch, welcher ein gewisses Gewicht dieser Nah- rungsmittel zu sich nimmt, fügt zu ihnen durch den Atkmungs- process den 0 der Luft. Es entsteht eine Verbrennung, bei welcher die chemischen Spannkräfte in Wärme zunächst um- gesetzt werden. Es ist einleuchtend, dass die Producte dieser Verbrennung Körper einfacher Constitution sein müssen: Körper von einfachem Gefüge der Atome, möglichst vollkommener Sättigung der Affi- nitäten der Atome, grosser Beständigkeit, theilweise reich an 0. Da« TMer entweder gar keine oder doch nur geringe chemische Spannkräfte ß^eäeverbL- mehr enthaltend. Diese Körper sind die Kohlensäure (COä), das düngen aus. Wasser (H20) und, als wesentlichster Repräsentant der N-haltigen Auswürflinge, der Harnstoff (CO(NH2)2), welcher zwar noch mit geringer Spannkraft begabt ist, aber ausserhalb des Körpers leicht zu C02 und Ammoniak (NH3) zerfällt (§. 258). So ist der thierische Leib ein Organismus, in welchem Das Thier unter Oxydationserscheinungen die complicirten, hohe Spannkraft chefnis°cher bergenden Nahrungsmittel des Pflanzenreiches zu einfachen Spannkraß chemischen Körpern umgewandelt werden, wobei die Spannkraft rnahrwng in das äc|uivalente Maass lebendiger Kraft (Wärme, Arbeit. Kräßtlm. elektrische Erscheinungen) umgesetzt wird. Wie aber bilden nun die Pflanzen, die als die ersten Kinder der Schöpfung keine Spannkraft bergenden Körper zu ihrer Er- nährung vorfanden und noch gegenwärtig ihrer nicht bedürfen, — wie bilden die Pflanzen jene oben genannten complicirten Nährstoffe, reich an aufgespeicherter Spannkraft? — Diese$