Atlas und Grundriss der traumatischen Frakturen und Luxationen / von H. Helferich.

  • Helferich, H. (Heinrich), 1851-1945
Date:
1914
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Credit: Atlas und Grundriss der traumatischen Frakturen und Luxationen / von H. Helferich. Source: Wellcome Collection.

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    Die Erscheinungen eines frischen Knochenbruches. Bei der Untersuchung eines Verletzten ist es wün- schenswert, zunächst einen gewissen Gesamteindruck zu erhalten und dann erst die schmerzende Stelle zu unter- suchen. Oft weist schon der Charakter der Funktions- störung, die Art, wie ein Verletzter z. B. den kranken Arm trägt und stützt usw., auf die richtige Diagnose. Besonders wichtig ist eine vollständige Untersuchung bei Bewußtlosen, weil diese nicht auf die ver- letzte Stelle aufmerksam machen und keine Schmerzens- äußerungen kundgeben; hier muß der ganze Körper abgetastet, jede Schwellung, jeder Bluterguß beachtet werden. « Das Charakteristische einer Fraktur liegt in der K o n t i n u i t ä t s t r e n n u n g des Knochens. Diese und ihre mechanischen Folgen bie- ten die wichtigsten Erscheinungen des Knochenbruches. 1. Die abnorme Beweglichkeit ist das wich- tigste Symptom. Mehr oder weniger ausgesprochen ist dieses Symptom in den meisten Fällen von Fraktur nach- weisbar. Es fehlt bei den unvollständigen Knochen- brüchen, den Fissuren und Infraktionen und ferner bei den eingekeilten F rakturen (Fractura impacta). Bei letzteren ist das schmälere und festere Stück eines Knochens in das weichere, spongiöse Stück eingetrieben und mechanisch so fixiert, daß die beiden Stücke wieder einen Knochen ausmachen. Das kommt besonders bei den Schenkelhalsbrüchen vor, doch auch an den Gelenk- enden anderer Röhrenknochen. In manchen Fällen, z. B. bei Frakturen kurzer Knochen, der Rippen usw., ist der Nachweis abnormer Beweglichkeit oft nicht zu erbringen. 2. Die Krepitation, das Reibegefühl (eventuell auch hörbares Reibegeräusch) bei der Verschiebung ider Bruchenden gegeneinander entsteht durch die Reibung der frischen Bruchflächen aneinander. Bedingung für das Zustandekommen der Krepitation ist das Vorhandensein abnormer Beweg- lichkeit; denn wo diese fehlt, wo eine Verschiebung