Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben.

  • Bardeleben, A. von.
Date:
1906
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Credit: Erfahrungen über Cholecystektomie und cholecystenterostomie nach 286 Gallenstein-Laparotomien : Zugleich ein Beitrag zur normalen und pathologischen Anatomie der Gallenwege mit einem vollständigen Verzeichnis der literatur seit Langesbuch 1897 / von A. von Bardeleben. Source: Wellcome Collection.

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    Nachdem die Hochflut dei- Veröffentlichungen über die Gallenstein- ki-ankheit. ihre Besprechung auf internationalen und andei'en Kongressen, die Veröffentlichungen über dieselbe aus dem Rahmen ärztlicher Vereine, wie aus Berichten auf Grund einzelner Beobachtungen durch Merksteine bekannter Kliniker gewissermaßen eingedämmt ist, erscheint es nicht un- dankbar, von einem ganz speziellen Gesichtspunkte aus die Materie zu überblicken und dabei eine möglichst vollständige literarische Zusammen- stellung der Veröffentlichungen zu geben, welche von Langenbuch an über die Anatomie und Chirurgie der Gallenblase einschließlich der ■■ großen Gallenwege erschienen sind. Von über 500 Gallensteinkranken, welche ich seit 1893 zu beob- achten Gelegenheit hatte, sind 28G von mir opeiüert worden, fast die Hälfte wurde also auf der Träger oder meinen Wunsch von der Opera- tion ausgeschlossen. Diese 286 Gallensteinoperationen wurden alle samt und sonders in meinem Krankenhause ausgeführt, keine einzige außerhalb desselben. Hiernach halte ich mich dazu berechtigt, als Chirurg, ohne ausschließlich Gallenstein-Chii'urg zu sein, die speziell auf dem Gebiete der Chole- cystektomie und Cholecystenterostomie gewonnenen Erfahrungen in die Wagschale zu legen, um zu begründen, warum ich diese Operationen, wenn angängig, gern ausführe, wenn nicht die Choledochotomie ohne große Schwierigkeiten in Betracht kommt. Genauere Untersuchungen der von mir in vivis exstirpierten Gallen- blasen (166 an der Zahl), sowie eingehende normal- und pathologisch- anatomische Studien der Gallenblase selbst und ihres Ausfülirungsganges sollen die Grundlage für meine Betrachtungen bilden. Dabei soll die Frage der Bildung, die Pathogenese der Gallensteine eingehende Berück- sichtigung finden, sowie die Frage der Rezidive. Diese haben uns in den Augen der Internen sehr geschadet; ich bin allerdings — bis jetzt — in der glücklichen Lage, aus eigenem Material keine Beiträge liefern zu können, obwohl ich auch über 15 Cholecystendysen neben vielen spontan geschlossenen Cholecystostomien verfüge. Eine ausführliche Anatomie, Physiologie etc. und vergleichende Anatomie der Gallenblase, vom chirurgischen Gesichtswinkel aus, fand ich neuerdings nirgends vor, ich hielt es der Mühe für wert, mich dieser Aufgabe zu unterziehen.