Ueber Multiplicität des Haut- und Schleimhautcankroids ... / von Wilh. Gerwe.

Gerwe, Wilh. (Wilhelm), 1867-

Date:: 1890

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Credit: Ueber Multiplicität des Haut- und Schleimhautcankroids ... / von Wilh. Gerwe. Source: Wellcome Collection.

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würden, woselbst sie zu neuen Geschwülsten auswachsen könnten. Kann man nun in einem Falle, wo mehrfache Car- cinome bei ein und demselben Individuum auftreten, die Möglichkeit einer Verschleppung von Krebspartikelehen von einem Tumor zum anderen auf jedem dieser zwei Wege negieren, so würde man nur mit multiplen Car¬ einomen zu rechnen haben. Zwar ist dies ausserordent¬ lich schwer, denn wenn auch bei völliger Intaktheit des nächsten Lymphdrüsenpackets eine Vervielfältigung des Tumors auf diesem Wege unmöglich hätte stattfinden können, so hätte diese Dissemination von Geschwulst¬ elementen doch immer noch durch die Blutbahn zu Stande kommen können. Nur bei ganz kleinen Tumo¬ ren oder bei dem Nachweise von der Gleichzeitigkeit der Entstehung beider Neubildungen würde auch diese Möglichkeit ausgeschlossen sein. Ein weiteres sicheres Merkmal für die Diagnose multipler Carcinome würde der Nachweis einer histolo¬ gischen Differenz der Neubildungen sein. „Immer und konstant, bemerkt Beck in der Prager Klinischen Wochenschrift Jahrgang VIII, findet sich das Verhält¬ nis, dass die Zellen der sekundären Knoten den Cha¬ rakter der primären Geschwulst beibehalten, und dass der Sitz des Mutterknotens massgebend ist für die Form der den sekundären Krebs konstituierenden Zehen. Also notwendig wird sein, dass die Zellen der sekundären Geschwulst denen der primären gleichen, und dass bei bestimmtem Sitz des primären Krebses bis zu gewissen Grenzen Constanz des Sitzes der Matastasen zu fordern ist. Sind nun die ersten Bedingungen ausgeschlossen, so wäre eine Diagnose zweier primärer Carcinome ge¬ rechtfertigt.“