Volume 1

Lehrbuch der Hautkrankheiten / von Ferdinand Hebra and Moriz Kaposi.

Date:
1874-1876
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Credit: Lehrbuch der Hautkrankheiten / von Ferdinand Hebra and Moriz Kaposi. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

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    dern in einzelnen Nachschüben. Da nun die Kranken durch keine sub- jective Erscheinung auf das Entstehen dieser Flecken aufmerksam ge- macht werden, findet man bei der zufälligen Entdeckung derselben meist schon einzelne Flecken in den verschiedenen Rückbildungs-Stadien be- griffen, zwischen welchen solche stehen, die erst frisch entstanden sind. In seltenen Fällen beginnt die Purpura mit der Bildung linsen - bis bobneugrosser, flacher, gerötheter, unregelmässiger Erhabenheiten, (Pur- pura urticans, Willan), die sich von Urticariaquaddeln nur durch ihre dunklere Färbung und durch den vollständigen Mangel des Juckens unterscheiden. Diese quaddelförmigeu Erhabenheiten bestehen nur wenige Stunden. Sie gleichen anfangs einem exsudativen Processe, und ihre Köthe schwindet noch vollständig unter dem Fingerdrucke. Sehr bald aber werden sie mehr livid, erblassen beim Drucke nur wenig, sinken gleichzeitig ein, und haben sich endlich nach 10- bis 20stündigem Be- stehen in flache bläuliche Blutflecken umgewandelt, die sich von den Efflorescenzen einer gewöhnlichen Purpura weder in ihrem Aussehen noch im Verlaufe weiter unterscheiden. Da die geringen entzündlichen Erscheinungen nur von einem Reiz hervorgerufen werden, der auch die Ursache der Blutung ist, scheint es nicht zweckmässig diese Anomalie des Verlaufes als besondere Er- krankung anzusehen. Dieselbe Ursache setzt möglicherweise an einem empfindlichen Hautorgane im Beginne eine Quaddel, während bei geringer Reaction die erste Erscheinung ein Blutfleck ist, ohne dass Hyperämie • vorausgegangen wäre. Zuweilen entwickeln sich bei der Purpura kleine Knötchen zwi- schen den Ecchymosen, welche gleichfalls eine livide Farbe haben, und den Blutflecken auch in ihren übrigen Eigenschaften und im Verlaufe gleichen. (Purpura papulosa. Hebra). Willan betrachtet sie als eine besondere Erkrankung und hat sie unter dem Namen Liehen Uvidus beschrieben, führt aber selbst an, dass sie mit der Purpura die grösste Aehnlichkeit habe und dem Wesen nach derselben zugehöre. In der That ist die Knötchenbildung bei den Hä- morrhagien von nicht grösserer Bedeutung als bei exsudativen Processen, von denen einige bald Knötchen bilden, bald nur Flecken hervorrufen wahrend alle wesentlichen Merkmale des Processes in beiden Fällen die- selben bleiben. Wahrscheinlich hängt die Entstehung des Knötchens von der grosseren Menge des Exti-avasates auf beschränktem Räume ab. Extravasate, welche Knötchen bedingen, entstehen daher am leichtesten aie Haartolhkel, weil diese von einem aus der Tiefe emporsteigen- den befassnetze umgeben sind. , §. 473. Mag die Purpura ursprünglich auf die eine oder andere Weise entstanden sem, der Ausbruch der Flecken und die Veränderungen, welche diese nach kurzem Bestehen erleiden, bilden die einzigen wesent- ipt'SiiT Veränderungen sind die im Vorhergehenden geschilderten Farben-Nuancen, von livid in braun, grün und zuletzt schmutzig gelb. Mit dem Auftreten der lichten Farben werden rFleckeii quamSon verschwinden endlich ohne Des- «pHpS'S'T®«*'-''^''',^'^'^''^^^^.^'''* an der Peripherie ein oder ge- schieht gleichmässig m der ganzen Ausdehnung des Extravasates. Doch