Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner.

  • Fleiner, Wilhelm.
Date:
1888?]
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Credit: Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner. Source: Wellcome Collection.

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    zugeführten Entzündungserreger zu einer mehr oder weniger in¬ tensiven Gewebe Veränderung der Lymphdriise, zu Hyperplasie und Degeneration. Eine solche pathologische Structurverände- rung kann, wie wir oben gesehen haben, für den Lymphstrom ein Hemmniss bilden, welches die Resorption in den betreffenden Gewebsbezirken ganz erheblich beeinträchtigen kann. Bei scrofu- lösen und tuberculösen Individuen lehrt uns die klinische Erfah¬ rung fast täglich, wie unendlich langsam die Resorption von Exsu¬ daten vor sich geht, weil der pathologische Prozess in den Lymph- driisen die Lymphbahnen einengt oder schliesslich ganz verlegt. Man hat meines Wissens bisher der Hemmung der Re¬ sorption durch Lym ph drii sen, deren Bahnen entweder durch Ueberfiillung mit körperlichen Gebilden oder aber durch patho¬ logische Str u ctur verände rung für den Lymphstrom schwer oder gar nicht passirbar geworden sind, nur wenig Beachtung geschenkt. Zweifellos muss man aber mit diesen Factoren rechnen, weil sie einen Krankheitsprozess in den Lungen oder in den Pleurahöhlen oder in irgend einem anderen Gewebebezirk nicht unwesentlich zu beeinflussen vermögen. Selbstverständlich darf man aber bei verlangsamter oder sistirter Resorption nicht den einzigen Grund dafür in den Lymphdriisen und in ihrem Verhalten zum Lymphstrom suchen. Es kommen da noch ganz andere Verhältnisse in Betracht z. B. Veränderungen auf den resorbirenden Flächen, Veränderungen in den Lymphbahnen selber1) und Verhältnisse gestörter Circulation, deren jeweilige Bedeutung für die Resorption wir abzuschätzen vorerst ganz ausser Stande sind. So gross auch die Versuchung ist, am Schlüsse meiner Ar¬ beit die für die Resorption von mikroskopisch kleinen Körper¬ chen gefundenen Thatsachen auch auf die Resorption von Mikro¬ organismen auszudehnen, verzichte ich doch auf die Aufstellung einer solchen Parallele, weil sie zur Zeit noch nicht vollständig sein könnte und deshalb in Vermuthungen und Hypothesen endi¬ gen müsste. Wie mich neuere Experimente lehren, erstreckt sich zwar ') Cfr. Korn, Experimentelle Untersuchungen über Kohlenstaubinhalationen bei lungenkranken Thieren. Archiv f. exp. Pathol. u. Pharm. 1886, S, 26,