Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner.

  • Fleiner, Wilhelm.
Date:
1888?]
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Credit: Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner. Source: Wellcome Collection.

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    Bei steigender Dichtigkeit und bei Zunahme der Consistenz einer Flüssigkeit verlangsamt sich die Resorption, weil zähflüssige Stoffe ihren Weg durch Saftbahnen, Lymphgefässe und Lymph- drüsen viel langsamer zurücklegen, als leicht flüssige Medien. Ganz ähnlich verlangsamt sich die Resorption einer Flüssig¬ keit, welche corpusculäre Elemente suspendirt enthält. Natür¬ lich hängt es vom Charakter, das heisst von den physikalischen Eigenschaften und namentlich auch von der Grösse der Suspen¬ sionen ab, ob sie überhaupt resorbirt und in welcher Zeit sie resorbirt werden können. Unter Umständen sistirt die Resorp¬ tion solcher Massen gänzlich, wenn die Suspensionen eutweder die Wurzeln der Lymphbahnen im resorbirenden Organe oder aber die Lymphbahnen der Drüsen obstruiren. Der Eintritt in die Lymphwurzeln und der Transport durch die Saftbahnen und Lymphgefässe ist verhältnissmässig grossen körperlichen Elementen noch möglich, während die Passage der Lymphdrüsen und Lymph¬ knötchen nur den allerkleinsten oder aber mit besonderen elastischen Eigenschaften ausgestatteten grösseren Körperchen gestattet ist. Emulgirte Fette z. B. passiren die Drüsen anstandslos; lymphoide Zellen treten aus den Lymphdrüsen in den Lymph- strom über, rothe Blutkörperchen dringen in den Lymphdrüsen vom Vas afferens aus bis zum Hilus vor und scheinen demnach nahe an der Grenze derjenigen Stoffe zu stehen, welche eine Lymphdrüse passiren können. Feste Körperchen, Kohlenpartikel- chen und dgl. werden schon in den peripherischen Partien der Drüsen zurückgehalten und rücken erst nach längerer Zeit weiter in der Drüse vor, ohne aber jemals mit lediglicher Hülfe des Lymphstroms zur Passage einer Lymphdrüse befähigt zu sein. Vergleichen wir mit diesen, grösstentheils experimentell ge¬ fundenen Thatsachen die so oft zu machende klinische Erfahrung, dass ein ausgedehntes croupöses Infiltrat der Lunge in wenigen Tagen gänzlich resorbirt wird. Das dabei zu resorbirende Exsudat besteht, wenn wir die zelligen Elemente ganz ausser Acht lassen, aus einer emulsion¬ artigen Flüssigkeit, welche die Producte fettiger Degeneration von zelligen Elementen oder von Fibrin beigemischt enthält. Der Regel nach passirt die ganze zur Resorption kommende Exsudatmenge, soweit sie nicht von der Blutbahn direct aufge-