Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner.

  • Fleiner, Wilhelm.
Date:
1888?]
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Credit: Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner. Source: Wellcome Collection.

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    von 30—50 ccm applicirt wurde, konnte Peiper sogar 250 ccm während einer Stunde eingiessen, ohne dass irgend welche Er¬ scheinungen aufgetreten wären. Sehrwald steigerte die percu- tan in die Luftröhre iujicirte Fliissigkeitsmenge (1 procentige wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz) zu einer Höhe von 775 ccm, einem Volumen, welches etwa dem dreifachen mittleren Luftgehalt der Lungen des Versuchsthiers gleich kam. Diese Thatsachen sind ausserordentlich überraschend und um so mehr beachtenswert!!, als sie vielleicht einmal berufen sein können, in der Therapie eine gewisse Rolle zu spielen. Es ist übrigens eine alte Erfahrung, dass die Lungen für verhältnissmässig grosse Flüssigkeitsmengen tolerant sind und sich rasch durch Resorption bezw. Expectoration entlasten können. Die Expectoration d. h. die Menge des Sputums vermag uns nur in wenigen Fällen ein klares Bild von der in den Lungen enthaltenen Flüssigkeitsmengen zu geben. Ich erinnere in diesem Sinne an die so oft zu machende Erfahrung am Krankenbette, dass uns bei Hämoptoe die expectorirte Blutmenge bei Weitem nicht auf die Grösse der Lungenblutung schliessen lässt, weil der grössere Theil des Blutes d. h. des Blutserums rasch resor- birt wird. Sehr oft tritt auch das Blutspeien erst auf, wenn eine Lungenblutung schon eine Zeit lang andauert und beträcht¬ liche Lungenabschnitte eingenommen hat. Die Fälle, wo ^Stunde oder noch früher vor der eigentlichen Hämoptoe die eigen- hümlichen Wallungen, Oppression und Wärmegefühl in der Brust, welche wohl als sichere Zeichen stattfindender Blutung zu deuten sind, sind durchaus nicht sehr selten '). Ganz ähnlich entsprechen die verhältnissmässig geringen Mengen expectorirten Blutes bei Klappenfehlern des Herzens in keiner Weise den wirklichen Mengen extravasirten Blutes, welche jedenfalls schon ganz beträchtlich gewesen sein müssen, wenn wir annehmen, dass es das Pigment der nicht resorbirten Blutkörperchen ist, welches bei der braunen Induration die Brauu- färbung der ganzen Lungen zu Stande gebracht hat. Es wird zum Schlüsse kaum noch erforderlich sein, beson¬ ders hervorzuheben, dass die in die Trachea infundirten Flüssig- ’) Cfr. Sommerbrodt, Hat das iu die Luftwege ergossene Blut ätiolo¬ gische Bedeutung für die Lungenschwindsucht? Virch. Arch. Bd. 55.