Anatomie und physikalische Untersuchungsmethoden (Perkussion, Auskultation etc.) : anatomisch-klinische Studie / von R. Oestreich und O. de la Camp.

  • Oestreich, Richard, 1864-
Date:
1905
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Credit: Anatomie und physikalische Untersuchungsmethoden (Perkussion, Auskultation etc.) : anatomisch-klinische Studie / von R. Oestreich und O. de la Camp. Source: Wellcome Collection.

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    Tatsache auf ein geschlossenes Wellensystem innerhalb des Raumes geschlossen werden muß. Die Perkussion eines Glases ergibt tympanitischen Schall, die einer Flasche Metallklang. Der Entstehung des Metallklanges liegt zugrunde eine regelmäßige Form des Hohlraumes, eine regelmäßig verengte Öffnung und eine gewisse Starrheit und Glätte der Wand, welche mehr zum Reflektieren als zum Fort- leiten und Selbstschwingen geeignet ist; der Grundton wird tiefer, wenn das Volumen vergrößert und die Öffnung der Flasche verengt wird. Die normalen und pathologischen Fälle, in welchen die Perkussion tympanitischen oder nichttympanitischen Schall liefert,, sind wohl gekannt, unterliegen aber bezüglich der exakten Erklärung bedeutenden Schwierigkeiten, über welche bei den betreffenden Organen (Lunge, Magen, Darm) berichtet werden soll.1) Tympanitischer Schall wird z. B. über mäßig mit Gas gefüllten Hohlräumen (Magen, Darm, Lungencavernen, Pneumothorax) ge- hört. In diesem Fall schwingt bei der Perkussion sowohl der Inhalt des Hohlraumes, das Gas, als auch die Wand, die Membran. Beider Schwingungen adaptieren sich gegenseitig, geschehen synchron; ist das nicht möglich, d. h. also wird die Wand durch die Perkussionsschläge zwar bewegt, vermag aber aus irgend einem Grunde nicht synchron mit der eingeschlossenen Luft zu schwingen, so wird der Schall nichttympanitisch. Auch ist. es für die Art des entstehenden Schalles von Bedeutung, ob die in dem Hohlraum enthaltene Luft, sobald sie durch den Perkussionsschlag getroffen wird, leichter, schwerer oder gar nicht aus dem Raum entweichen kann. Der Ton wird tiefer,, wenn der Hohlraum größer und die Wand (die Membran) weniger gespannt wird (letzteres kann auch durch stärkeres Anfeuchten der Membran erreicht werden). Die von Skoda eingeführte Bezeichnung voll (Gegensatz, leer) = volltönend, klangvoll, sonorus, ist später sehr verschiedener Beurteilung unterworfen worden. Jedenfalls handelt es sich dabei um ein nicht einfaches Urteil, welches erst aus ver- schiedenen Qualitäten des Klanges gewonnen werden muß. Daher haben einzelne Autoren, nicht mit Unrecht, diesen Begriff „voll, leer gänzlich eliminieren wollen. ') Die sehr eingehenden Untersuchungen von May und Lindemann („Über die Entstehung des tympanitischen und des nichttympanitischen Perkussionsschalles,. D. A. f. kl. Med.) geben darüber genauere Auskunft.