Die Pathologie des Sympathicus auf physiologischer Grundlage / bearbeitet von Albert Eulenburg und Paul Guttmann.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1873
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Credit: Die Pathologie des Sympathicus auf physiologischer Grundlage / bearbeitet von Albert Eulenburg und Paul Guttmann. Source: Wellcome Collection.

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    Traumatische Verletzungen des Hals-Sympathicus. 2. Traumatische Verletzungen des Ha!s«Sympathieus. Die Zahl hierher gehöriger, exacter Beobachtungen ist noch eine äusserst beschränkte; namentlich fehlt es fast gänzlich an Fällen, welche eine directe und auf den Halsstrang des Sympathicus be- schränkte, uucornplicirte Verletzung annehmen lassen. Wir erwähnen zunächst folgenden Fall, der von drei amerikanischen Chirurgen (Weir Mitchell, Morehouse undKeeu) in ihrer inter- essanten Monographie über Nervenverletzungen mitgetheilt worden ist*). Es handelte sich um eine Schussverletzung des rechten Sympathicus. Die Kugel war auf der rechten Halsseite, H hinter dem Raums maudibulae, am vorderen Rande des Sternocleidomastoides eingetreten, durch den Hals hindurchgegangen und unmittelbar unter und | vor dem linken Kieferwinkel ausgetreten. In 6 Wochen waren die Wunden geheilt, jedoch erst nach 10 Wochen kam Patient iu die Behandlung der Verfasser, nachdem schon 1 Monat nach der Ver- letzung ein Kamerad des Verwundeten die schon damals bestehende ungewöhnliche Kleinheit der rechten Pupille constatirt hatte. Diese war bei der Aufnahme mehr oval als rund, und liess sich der Unterschied von der ungewöhnlich weiten linken Pupille am besten bei Beschattung erkennen, während bei hellem Lichte beide Pupillen fast gleich weit waren. Ausserdem leichte, aber bestimmte Ptosis am rechten Auge, der äussere Winkel desselben anschei- nend etwas herabgesunken, der Bulbus kleiner, die Con- junetiva etwas röther, Thränenfluss, Myopie; ziemlich er- heblicher Frontalschmerz, auch Gedächtnissschwäche. Feruer wurde wiederholt, nachdem Patient sich etwas beim Ausgehen ange- strengt hatte, constatirt, dass die rechte Gesichtshälfte unge- wöhnlich roth, die linke dagegen blass erschien; dabei Schmerzen am rechten Auge und rothe Blitze in demselben. Eine thennometrische Messung, im ruhigen Zustande gemacht, ergab keinen Temperatur- Unterschied im Muud oder Ohr auf beiden Seiten; bei Aufregung des Patienten wurde eine Messung nicht vorgenommen. Patient konnte 5 Monate nach der Verletzung wieder in den Dienst zurückkehren. *) S. Weir Mitchell, 0eorge R. Morehouse aud William Keen,