Über 27 Fälle von abdominaler Totalexstirpation des Uterus und der Adnexi wegen Carcinoma uteri ... / Karl Goeschen.

  • Goeschen, Karl.
Date:
1904
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Credit: Über 27 Fälle von abdominaler Totalexstirpation des Uterus und der Adnexi wegen Carcinoma uteri ... / Karl Goeschen. Source: Wellcome Collection.

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    Status am 17. X. 04: Mittelgrosse Frau in gutem Allgemeinzustand. Vulva und Vagina ohne Besonderheiten. Portio zerklüftet, zeigt rechts und links tiefe Narben, fühlt sich hart an. An der vorderen Lippe harte, von einem vaskularisierten Hof umgebene Knötchen. Bei der Untersuchung geht reichlich Blut ab. Der Uterus ist nicht vergrössert, im rechten Parame- trium ist ein derber Strang zu fühlen. Untersuchung eines exzidierten Stücks ergibt Cervixcarcinom. Operation am 21. X. 04 (Prof. Veit): Auskratzung, Verschorfung. Bei der Operation ergibt sich, dass das linke' Ligamentum rotundum stark in eine Bruchanlage hineingezogen ist, so dass dessen Isolierung Schwierigkeiten macht. Nachdem der Uterus freigelegt ist, reisst rechts die Scheide im Brandschorf ab, so dass nachträglich noch ein Stück Scheide mit verdächtigem Parametrium ab¬ getragen wird Die Blutstillung dabei ist sehr schwierig; auch links blutet es flächenhaft ziemlich heftig. Beim Fassen der Gefässe wird ver¬ sehentlich der linke Ureter durch eine Klemme gequetscht, doch wird der Irrtum bald erkannt. Rechts werden zwei, links eine Drüse an der Teilungsstelle der Iliaca gefunden und entfernt. Heilungsverlauf: Bis zum 9. Tage ist das Befinden gut; da tritt Schüttelfrost auf mit einer Temperatur von 40,1, die allerdings im Lauf des Tages auf 37,7 sinkt. Es stellt sich heraus, dass ein ziemlich grosser Bauchdecken¬ abszess die Ursache ist, der darauf geöffnet wird. Im Verlauf der nächsten Tage verkleinert sich die Wundhöhle unter gelegentlichen Tem¬ peratursteigerungen bis 38,0, dann bleiben auch diese aus, so dass Patientin am 30. Tag mit geheilter Bauchwunde entlassen werden kann. Von den 27 Fällen sind also 6 an der Operation oder ihren Folgen zu Grunde gegangen; die primäre Mortalität beträgt daher etwas über 22^/q. Wenn wir nun auf diese' Fälle näher eingehen, so ergibt sich, dass zunächst Fall 18 von den übrigen geschieden werden muss^ eine Lungen¬ embolie am 10. Tage. Bei dem Befund, den manche Car- cinome bieten, nämlich präexistente Thromben in den Venen der Uterusumgebung, darf es nicht Wunder nehmen, wenn hie und da Embolieen zu stände kommen, nachdem durch die Operation ein weiterer Reiz zur Ablösung von Thromben gegeben ist. Dass aber auch ohne grössere Operation prä¬ existente Thromben tötliche Lungenembolieen hervorrufen