Krankheiten der Brustdrüsen / von Th. Billroth.

Billroth, Theodor, 1829-1894.

Date:: 1880

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Credit: Krankheiten der Brustdrüsen / von Th. Billroth. Source: Wellcome Collection.

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sehen Scirrhus, Cancer und Struma mammae doch waren diese ehr verworren. Im Mittdalter kamen die Aetzmittel vielfach m Ge- ich zum Theil als Geheimmittel; gewöhnlich wurde Subhmat oder Ars rdk angewendet. Auch an Empfehlungen specifischer Arzneimitte ffeeen den Krebs hat es vom Mittelalter bis auf die heutige Zeit nicht lefehlt und fast alle wirksamen Mittel des Arzneischatzes haben als fpecifische Krebsmittel fungirt. Besonders war auch innerlich Arsemk^ Quecksilber, Eisen, dann später Schierling und Belladonna in Gebrauch Die meisten gut beobachtenden Chirurgen erkannten jedoch bald die Wirkungslosigkeit der inneren Mittel, sowie die bchädhchkeit un- z dän'licher Aetzmittel und anderer scharfer Verbandmittel. Die Em- pfehlung, den verborgenen Brustkrebs zu exstirpiren, den offenen un- heilbaren milde zu behandeln, ist sehr alt. Die besten Chirurgen haben sich immer für die frühzeitige Operation des Scirrhiis ausgesprochen; wenn hiebei von häufiger vollkommener Heilung die Ree e ist, so wird es sich wohl dabei auch um gutartige, hart anzufühlende Geschwulste gehandelt haben, denn jede Geschwulst, die sich hart anfühlen hess, hiess früher Scirrhus. Eine exactere, auf genauer Beobachtung an Kranken und auf anatomischer Untersuchung der Geschwulst basirende Unterscheidung der Brustdrüsengeschwülste beginnt erst mit Aber- nethy und Astl. Cooper, jenen Heroen der englischen Chirurgie aus dem Anfang unsers Jahrhunderts. x. , + Im Mittelalter amputirte man fast immer die ganze ±}rust; erst später finden sich Empfehlungen, bei kleinen Geschwülsten die Haut zu spalten imd den Tumor zu exstirpiren; die Entfernung der ganzen Brustdrüse mit möglichster Schonung der,Haut stammt erst aus dem vorigen Jährhundert. n i, -^x Früher hob man die kranke Brust möglichst hervor, und schnitt mit einem grossen Amputationsmesser dieselbe dicht am Thorax mög- lichst schnell ab. Auf dies Hervorheben der Brust behufs schnellerer und leichterer Abtragung beziehen sich fast allein die Modificationen der Operationsmethode. -, -, i j- x. + Joh. van Hörne zog kreuzweis starke Fäden durch die Urust, um dieselbe anzuspannen, Corn. van Soolingen brauchte dazu eine grosse Gabel, Adrian Helvetius Hess eine mit Doppelhacken ver- sehene Zange zu diesem Zwecke machen (aus der die jetzige s. g. Muzeux'sche Zange wohl hervorgegangen ist), H. Vylhoorn erfand eine grosse schneidende Zange, um die Brust schnell abzutragen. Fabricius von Aquapendente und Fabry von Hilden sind die ersten gewesen, welche auch die erkrankten Achseldrüsen entfernten, und dazu den Gebrauch der Finger nach gemachtem Hautschnitt am meisten empfahlen, ein Verfahi-en, welches dann durch J. L. Petit mehr systematisch ausgebildet wurde. §. 81. Die Exstirpation der Brustdrüsen ist eine totale oder partielle, und wird fast nur wegen Tumoren gemacht. Die partielle Exstirpation kommt besonders bei den gutartigen Geschwülsten der Drüse vor, wo man die Geschwulst aus der Brustdrüse herauspräparirt, und den Rest der letzteren zurückzulassen pflegt. Bei Carcinomen wird es in den meisten Fällen vorsichtiger sein, die ganze Brust zu ent- fernen, obgleich ich durch meine Erfahrung nicht statistisch beweisen