Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden.

Date:
1893
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.

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    Verunreinigungen wendet man ebenfalls wieder Benzin an, rauss sich aber hüten, dass man nicht etwa den Kanadabalsam, mit dem die ein- zelnen Linsen des Objectives an einander befestigt sind, löst. Durch Drehen des Oculars lässt sich leicht entscheiden, ob etwa vorhandene Verunreinigungen dem Ocular oder dem Objectiv anhaften. Bei Anwendung von Oelimmersionen bedarf man noch eines Con- densors, resp. eines ÄBBE'schen Beleuchtungsapparates, welcher durch eine Linse sämmtliche von dem Spiegel des Mikroskops ausgehenden Lichtstrahlen so sammelt, dass sie in einem Punkt ver- einigt werden. Wenn man auch nicht von vornherein sich ein Mikroskop mit Immersionslinse und ÄBBE'schem Beleuchtungsapparat anschafft, so thut man doch gut, bei der Wahl eines Stativs auf die Möglichkeit Rück- sicht zu nehmen, dass sich später noch Immersion und Beleuchtungs- apparat anbringen lassen. Bei Immersionslinsen ist namentlich die grobe Einstellung des Tubus mit der Hand mit mancherlei Unannehmlichkeiten verknüpft; sie wird durch ein Triebrad, wie es sich an den grösseren Stativen findet, wesentlich erleichtert. Jedem, der sich ein Mikroskop anschaffen will, ist anzurathen, dass er sich bezüglich der Wahl der Firma, der Auswahl des Instruments und seiner Prüfung an ein patiiologisches Institut wendet. Aus eigener Erfahrung kann ich die folgenden Firmen empfehlen: E. Hartnack, Potsdam, Waisenstrasse 34. E. Leitz, Wetzlar. W. u. H. Seibert, Wetzlar. C. Zeiss, Jena. Alle diese optischen W^erkstätten stellen Kataloge auf Verlangen gratis zur Verfügung. Für die meisten Untersuchungen genügen die Ojective III oder IV und VII von Hartnack, II und VII von Leitz, I, III und V von Seibert, aa oder A, AA und E von Zeiss. Unter den Immersionen sind die Immersionslinsen von Seibert oder von Zeiss resp. von den anderen Firmen am meisten zu empfehlen ^). Am besten bedient man sich zu mikroskopischen Untersuchungen des Tageslichts; grelles Sonnenlicht eignet sich gar nicht, auch das von blauem, unbewölktem Himmel stammende Licht ist seiner Farbe wegen nicht besonders zweckmässig. Am meisten empfiehlt es sich, das Licht von einer weissen, nicht zu stark von der Sonne beleuchteten Wolke zu nehmen. An jedem Mikroskop befinden sich Vorrichtungen, um die Intensität des Lichtkegels, der vom Spiegel auf das Präparat geworfen wird, da- durch beliebig abzuschwächen, dass die Oeffnung in dem Objecttisch oder manchmal unter demselben verkleinert wird. Die einfachen Scheibenblendungen, die sich häufig noch an kleinen Mikroskopen befinden, sind weniger empfehlenswerth, weil sie nicht bis dicht an das Präparat herangebracht werden können, und weil sie das difiuse seitliche Licht nicht abzuhalten vermögen. Durch den Mangel dieser Nachtheile zeichnen sich die Cylinder- 1) Wegen der apochromatischen Mikroskope, deren allgemeiner An- wendung für praktische Untersuchungen ihr sehr hoher Preis entgegen- steht, sei auf die Kataloge verwiesen.