Über den Bau und die Histogenese der Placentargeschwülste ... / von Arthur Dienst.

  • Dienst, Arthur.
Date:
1903
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Credit: Über den Bau und die Histogenese der Placentargeschwülste ... / von Arthur Dienst. Source: Wellcome Collection.

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    Haushalte der Neubildung selbst verbraucht. Daher kann man von einem geradezu parasitären Charakter der Neubildungen, erst recht also von einer Atypie des Gewebes sprechen und somit ist meines Erachtens auf Grund dieser hochgradigen Atypie des Gewebes der Geschwulstcharakter der Neubildungen ausser Frage gestellt. Endlich glaubt van der Feltz die dritte Grundbedingung für das Erkennen eines Gewebes als Geschwulst, nämlich das fort¬ schreitende Wachsthum ohne typisches Ende, bei den Placentar- geschwülsten in Abrede stellen zu können und dafür der einfachen Zottenhyperplasie das Wort reden zu müssen, weil er auf Grund nekrotischer Partien in den von ihm, Goodhart und Merttens beschriebenen Tumoren den Schluss zu ziehen sich für berechtigt hält, dass das Wachsthum jener Körper deshalb kein unbegrenztes gewesen sein könne. Auch dieser Einwand besteht aber meines Da¬ fürhaltens sicherlich nicht zu Recht. Er wird vielmehr hinfällig, wenn man bedenkt, dass gerade in den am rapidesten wachsenden echten Geschwülsten, an deren Geschwulstcharakter niemand zweifelt und die ihrerseits gar nicht daran denken, ihr Wachsthum einzustellen, solche Nekrosen und Degenerationszeichen häufig aufzutreten pflegen. Füglich kann man also auch auf Grund solcher nekrotischer Stellen den Wachsthumsmodus dieser Neubildungen nicht zu dem echter Geschwülste in Gegensatz bringen. Damit wäre der dritte Einwand, auf dem die Annahme van der Feltz’s basirt: die bisher unter dem Namen „Placentargesch wülste“ beschriebenen Neubildungen verdienten die Bezeichnung „Geschwülste“ nicht, entkräftet. Wir werden also daran festhalten müssen, dass alle diese Placentarneubildungen, sei es, dass sie als echte Geschwülste ge¬ deutet worden sind, oder sei es, dass ihr Geschwulstcharakter ganz in Abrede gestellt wurde und sie nur als hyperplastische Gewebs¬ wucherungen angesprochen wurden, in der That Geschwülste sind. Auf der anderen Seite kann nicht verhehlt werden, dass sie reinen Hyperplasien nicht unähnlich sehen. Namentlich die Abbil¬ dung, die Storch in dem einen Falle giebt, erinnert thatsächlich sehr an zusammengeklebte hyperthropische Zotten. Wir kommen daher in eine gewisse Verlegenheit, wie wir uns zu der Frage: Handelt es sich bei diesen Neubildungen um wirkliche Geschwülste oder um keine echten Neoplasmen ?, stellen sollen. Denn einerseits, wie eben ausführlicher dargethan wurde, ist der Geschwulst¬ charakter dieser Neubildungen nicht in Abrede zu stellen, anderer-