Ueber die Structur und die chemischen Eigenschaften der thierischen Bestandtheile der Knorpel und Knochen / von J. Müller.

  • Müller, Johannes.
Date:
[1836]
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Credit: Ueber die Structur und die chemischen Eigenschaften der thierischen Bestandtheile der Knorpel und Knochen / von J. Müller. Source: Wellcome Collection.

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    die Krebsschale von der inneren zur äufseren Oberflä- che senkrecht, nur wenig wellenförmig, durchziehen, in ungeheurer Anzahl dicht zusammenstehend die weifse Farbe des Bruchs der Schale hervorbringen, und, von der Kalkerde durch Säuren befreit, aus einander gezerrt werden können, und biegsame, durchsichtige Fäden dar- stellen. Dafs die Körnchen des phosphorsauren Kalks im durchsichtigen Theil des Knochens mit dem Mikros- kop nicht erkannt werden, kann davon herrühren, dafs jene mit den Knorpeltheilchcn gleiche Durchsichtigkeit und Brechkraft besitzen. Gegen eine chemische Verbindung der phosphorsauren Kalkerde und des Knorpels spricht nicht allein die Färbung der Knochen von Färberröthe nach dem Genufs derselben, was von der chemischen Affinität des phosporsauren Kalks zur Färberröthe her- rührt, sondern auch, dafs man in der That bei starken Vergröfscrungen auch im durchsichtigen Theil der Kno- chenplättchen etwas Feinkörniges bemerkt, besonders in den feinen Plättchen der Vogelknochen. Ferner spricht dagegen, dafs der Knorpel zur Zeit der Ossification erst die Kalkerde aufnimmt, wobei er ein wenig dunkler wird, und auch im Wasser dunkler, und im Innern ungleicher, als der oft dicht daneben liegende, noch nicht ossificirte Knorpel erscheint. Endlich spricht dagegen, dafs der Knorpel nach dem Ausziehen der Kalksalze durch Säu- ren oder auch nach dem krankhaften Verlust der Kalk- salze in der Osteomalacie noch ganz fest und zusammen- hängend ist, ja so fest ist, als der Knorpel vor der Ossi- fication erscheint. Die Idee einer Combination der Knor- pelmolecüle mit den Molecülen der phosphorsauren Kalk- erde zu susammengesetzten Molecülen läfst sich hierbei nicht gut rechtfertigen. Auch lassen sich die chemisch mit Thierstoffen verbundenen, mineralischen Stoffe nicht so aus denselben, wie die Kalkerde aus den Knochen durch Säuren ausziehen. Der Knochcnknorpel des Menschen besitzt sogar nach dem Ausziehen der phosphorsauren