Volume 1

L. Landois' Lehrbuch der Physiologie des Menschen : mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medizin / [Leonard Landois].

  • Landois, L. (Leonard), 1837-1902.
Date:
1919
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Credit: L. Landois' Lehrbuch der Physiologie des Menschen : mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medizin / [Leonard Landois]. Source: Wellcome Collection.

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    enthält mehr Palmitin und Stearin als das der Erwachsenen, welches mehr Olein besitzt. — Es gibt auch Fette, in denen die drei Alkoholgruppen des Glycerins mit verschiedenen Fettsäuren verbunden sind; so können zwei und auch drei verschiedene Fettsäuren in das Molekül eintreten (Bömer 13). Eine weitere Klasse von Fetten (auch Wachse genannt) enthält an Stelle des Gly¬ cerins höhere aliphatische einwertige Alkohole. Dazu gehört das Walrat, eine Verbindung des Cetylalkohols C16H340 mit der Palmitinsäure C16H32 02, — das Fett der Bürzeldrüse der Vögel, eine Verbindung des Oktadecylalkohols C18H380 mit der Stearinsäure C18H3602. Endlich gibt es auch Fette, in denen an Stelle des Glycerins ein aromatischer einwertiger Alkohol auftritt, das Cholesterin 14 C27H45 (OH); sie finden sich im Wollfett der Schafe, im Blute von Säugetieren und Vögeln, in der Lymphe, im Gehirn, in der Vernix caseosa, in allen keratinösen Substanzen (Haare, Federn, Hufe usw.). Cholesterin kommt auch im freien Zustand vor, im Blut, Dotter, Hirn, Galle. Es gibt eine ganze Reihe von Körpern, die dem Cholesterin verwandt sind, sie werden als Sterine zusammengefaßt. Die Sterine des Pflanzenreichs (Phytosterine) sind von denen des Tierreichs verschieden. Im Anschluß an die Fette sind als fettähnliche Körper (Lipoide15 — unter dieser Bezeichnung werden alle in den Fettlösungsmitteln, Äther, Alkohol, Chloroform, Benzol löslichen Stoffe zusammengefaßt, also auch das Cholesterin) noch aufzuführen: Die Lecithine — sind esterartige Verbindungen der Glycerinphosphorsäure OH C3 H5{—OH, und zwar mit 2 Fettsäureradikalen (Palmitin-, Stearin- oder Ölsäure) einer- 0 \ OHyPO OK seits und dem Cholin (Trimethvloxäthvlammoniumhydroxyd) AH.; OH NMCH3)3 andrerseits. \)H' Die Konstitution des [Distearyl-j Lecithins ist daher: 0. c,„ hS5 0 c,.hs(o.o18hbo 0 \ OH7PO 0 ' AH4 nAch3)3 OH Sehr wahrscheinlich enthält das Lecithin zwei verschiedene Fettsäureradikale: eine gesättigte und eine ungesättigte Fettsäure. Die Lecithine sind unlöslich in Wasser, quellen darin aber in eigenartiger Weise auf (Myelinfiguren), sie sind löslich in Alkohol, Chloroform, Äther. Sie finden sich in allen tierischen und pflanzlichen Zellen, besonders reichlich in der Nervensubstanz, im Eidotter, im Sperma. — Die Lecithine sind die am besten bekannten Glieder aus einer zahlreichen Gruppe fettähnlicher Verbindungen, die als Phosphatide zusammengefaßt werden; sie sind charakterisiert durch den Gehalt an Phosphorsäure und stickstoffhaltigen Basen. Nach dem Gehalt an diesen Gruppen unterscheidet man: Monamin c-mono- phosphatide, Monamino-Diphosphatide, Diamino-monophosphatide usw. Dazu gehören z. B. das Jecorin (vgl. § 27, III. § 116, 2), das Protagon und andere. —Die Cerebroside (§ 240, 2) sind Glykoside, sie liefern bei der hydrolytischen Spaltung Zucker, und zwar Galaktose, ferner Fettsäuren und N-haltige Bestandteile, aber keine Phos¬ phor s ä u r e. Quantitative Bestimmung des Fettes. —Die zu untersuchende Substanz wird vollständig getrocknet, fein pulverisiert und dann durch Äther im Extraktionsapparat (Soxhlet) das Fett (allerdings auch die übrigen in Äther löslichen, fettähnlichen Substanzen) extrahiert; nach Verdampfen des Äthers wird das Fett gewogen. 7. Die Kohlehydrate.16 Die Kohlehydrate kommen besonders reichlich im Pflanzenkörper, in geringeren Mengen auch im tierischen Körper vor. Sie haben ihre Be¬ zeichnung davon erhalten, daß in ihrem Molekül neben C stets Wasserstoff Wachse. Cholesterin. Lecithine- Cerebroside. Kohle¬ hydrate.