Über das Rhabdomyosarkom der Niere ... / vorgelegt von Eduard Freyer.

  • Freyer, Eduard (Franz Gottfried August Eduard), 1878-
Date:
1902
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Über das Rhabdomyosarkom der Niere ... / vorgelegt von Eduard Freyer. Source: Wellcome Collection.

    23/36 (page 21)
    Bindegewebsstränge verbunden. Die Nierenkapsel ist erhalten und umgiebt die ganze Geschwulst, von der sie sich leicht abziehen lässt. Etwas oberhalb der Mitte zeigt der Tumor eine seichte rings herum laufende Einschnürung, von welcher an der hinteren, medialen Eläche der Ureter abgeht. Auf dem Durchschnitt (siehe Abbildung) erkennt man, dass der Tumor der äusseren Ein¬ schnürung entsprechend durch ein bindegewebiges Septum in zwei Teile geteilt wird. Von dem lateralen Rand schiebt sich ein Kegel Nierensubstanz zwischen beide Teile ein. Der obere Abschnitt wird von einem fast dreimarkstückgrossen, festweichen, grauweisslichen Tumor eingenommen, welcher ringsum von Nierensubstanz umgeben ist. Die Dicke derselben beträgt an dem lateralen Rande ca. 2 mm, wird nach oben hin stärker und erreicht am oberen Pol und an der vorderen Seite eine Dicke von ca P/2 cm. In dem Nieren¬ parenchym ist Rinden- und Marksubstanz deutlich von einander zu unterscheiden. Das Nierenbecken ist erhalten und trennt an den oberen und medialen Partien Geschwu'st und Nierensubstanz, während am lateralen Rande beide nur durch eine scharfe Linie getrennt in einander übergehen. Der untere Teil der Geschwulst wird von einem auf dem Durchschnitt glänzend weiss erscheinenden, sehr derben Tumor gebildet, der einzelne kleine rötliche Partien enthält und grobe Faserzüge erkennen lässt. An der medialen Seite wird er durch nekrotisches Nierengewebe von 1 — 2 cm Dicke, weicherer Konsistenz und grauweisslicher Farbe begrenzt, und am unteren Pol wie an der lateralen Seite ist er nur von der Nieren kapsel bedeckt. Dem obere Pol der Geschwulst liegt medial die vollkommen normal erhaltene Nebenniere an, deren Einzelheiten auf dem Durchschnitt schön zu erkennen sind. Mikroskopische Untersuchung: Zur Feststellung der Diagnose wurde dem linken Nierentumor ein Stück entnommen, mit dem Gefrier-Mikrotom geschnitten und in ungefärbtem Zustande unter¬ sucht. Man fand in den Schnitten ein sarkomatöses Grundgewebe, in welches reichlich Muskelfasern eingebettet waren, die eine deut¬ liche Ouerstreifung erkennen liessen. Daraufhin wurde die Diagnose: Rhabdomyosarkom gestellt. Die genauere Untersuchung fand an mehreren, ebenfalls dem linken Tumor an verschiedenen Stellen entnommenen Stücken statt, während der rechte Tumor sammt der angrenzenden Organe einer farbenerhaltenden Behandlung unter¬ worfen wurde. Die Tumorstücke wurden in Celloidin eingebettet,