Das Stirnhirn; ein Beitrag zur Anatomie der Oberfläche des Grosshirns.

  • Eberstaller, Oscar.
Date:
1890
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Credit: Das Stirnhirn; ein Beitrag zur Anatomie der Oberfläche des Grosshirns. Source: Wellcome Collection.

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    wird, auch weiter oben in der Continuität der Furche findet sich eine Stelle, an welcher eine Tiefenwindung mindestens angedeutet ist. An der Grenze zwischen mittlerem und oberem Dritttheil, dort ungefähr, wo das obere Knie zuweilen winkelig gegen die hintere Centralwindung vorspringt, aber durchaus nicht durch die Stärke dieses Knies bedingt, kann man beim Oeffnen der Furchenlippen zwei Wülste in die Centralspalte vorragen finden, einen von hinten und einen von vorne, gegen einander gerichtet, aber alternirend, welche in gegenseitigen Nischen der beiden Furchenufer sich bergen. Bei stärkerer Ent- wicklung alterniren sie zahnradartig mit einander und erzeugen sowohl eine Verminderung der Tiefe der Furche als auch eine kleine Deviation derselben in ihren tiefsten Partien. Manchmal wird der robustere A-Vorsprung auch von zwei schmäleren j5-Zacken zwischen sich gefasst; nur zweimal an ca. 200 unter- suchten Gehirnen, und zwar nicht an den beiden Hemisphären desselben Gehirnes, ist es mir vorgekommen, dass diese Tiefen- windung so mächtig entwickelt war, dass sie bis an die Ober- fläche gelangte, ohne aber den Zusammenhang der durch sie unterbrochenen Centralspalte ganz und völlig aufzuheben. Diese Tiefenwindung ist es, welche unter Umständen wie in den eben angegebenen beiden Fällen die wahre Unterbrechung der Centralspalte verursacht. Der Göttinger Anatom R. Wagner :iT) war zwar der Erste, der eine solche Unterbrechung am Gehirne des Klinikers Fuchs abgebildet hat; aber erst Heschl68), der die Wichtigkeit der Tiefenwindungen und ihren Einfluss auf das individuelle Aus- sehen der Grosshirnoberfläche erkannt und betont hat, hat im Jahre 1877 die wahre Unterbrechung der Centralspalte genauer, beschrieben, und ist der erwähnten Tiefenwindung auf die Spur gekommen. Giacomini22) nennt sie nach Broca „piega di passagio fronto-parietale. Wenn ich trotzdem hier noch einmal so ausführlich auf sie zurückkomme, so geschieht es deshalb, weil sie von den citirten Autoren für eine ausnahmsweise Bildung erklärt wurde, indess mindestens die Andeutung von ihr doch immer in Form zweier, von aussen nicht bemerkbarer, und erst bei geöffneter Centralspalte sichtbarer schmaler Wülstchen im Grunde der Furche zu finden ist.