Atlas und Grundriss der traumatischen Frakturen und Luxationen / von H. Helferich.

  • Helferich, H. (Heinrich), 1851-1945
Date:
1914
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Credit: Atlas und Grundriss der traumatischen Frakturen und Luxationen / von H. Helferich. Source: Wellcome Collection.

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    Frakturstelle selbst sich finden, so gelten die direkten Brüche mit Recht im allgemeinen für schwerere Ver- letzungen als die indirekten. Von Wichtigkeit ist das Vorkommen einzelner Bruch- formen in verschiedenem Lebensalter. Daß das mittlere Lebensalter der Erwachsenen das größte Kon- tingent der mit Knochenbruch Verletzten stellt, ist be- greiflich, weil dieses, am meisten mit schwerer Arbeit be- schäftigt, natürlich auch den dabei vorkommenden Ge- fahren und Unglücksfällen am meisten ausgesetzt ist. Um dieses statistische Verhältnis zu berechnen, ist aber auch die Berücksichtigung der Bevölkerungszahl nach dem Lebensalter notwendig. Danach ergibt sich, daß Frak- turen im Alter von 30—44 Jahren am häufigsten sind (15,40/0); ferner sind bei alten Leuten Knochen- brüche häufiger als bei Kindern; bei den letzteren im Alter bis zu 10 Jahren findet sich das Minimum. Das Vorkommen der Frakturen im höheren Alter ist zum Teil eine Folge der größeren Knochenbrüchig- keit, welche durch die senile Atrophie des Knochen- gewebes bedingt ist (Verminderung der organischen Sub- stanz im Knochen). Im jugendlichen Alter spielt das Vorhandensein der Knorpelfugen zwischen Diaphyse und Epiphysen eine große Rolle; daher kommt es häufig genug nicht zu eigentlichen Frakturen der Röhrenkno- chen, sondern zu traumatischen Epiphysen- trennungen (wie sie spontan bei entzündlichen Prozessen besonders bei akuter Osteomyelitis, auch bei Syphilis Vorkommen). Die Größe der zum Bruch eines Knochens er- forderlichen Gewalteinwirkung ist sehr verschie- den. Mäßige Gewalteinwirkungen können die Knochen unbeschädigt ertragen (Kontusion, Distorsion); durch solche mittleren Grades oder durch Einwirkungen, welche nicht zur vollen Höhe gesteigert werden (Biegung, Drehung, Druck usw.) kommt es zu Fissuren und Infrak- tionen; zur Entstehung vollständiger Frakturen gehören stärkere Gewalten. Die Festigkeit jedes einzelnen Kno- chens ist das Produkt seiner Form (Knochenrinde und